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Trutzgauer Bote |

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1929 Partner wurde.) Eine Note, die von Prinz Maximilian von Baden, dem deutschen<br />

Reichskanzler, im Oktober 1918 an Wilson geschickt wurde, bat um einen sofortigen<br />

Waffenstillstand und Friedensverhandlungen auf der Basis der Vierzehn Punkte. Die<br />

Vierzehn Punkte wurden von Frankreich und Italien am 1. November 1918 angenommen.<br />

Großbritannien stimmte später allen Punkten außer der Freiheit der Meere zu.<br />

Großbritannien wollte auch, dass Deutschland Reparationen für den Krieg zahlt und war<br />

der Meinung, dass dies den Vierzehn Punkten hinzugefügt werden sollte.<br />

Nach Friedrich Eberts Vorschlag an den Kanzler gab letzterer eigenmächtig die Abdankung<br />

des Kaisers am 9. November bekannt. Am 11. November wurde der Waffenstillstand<br />

verkündet. So wurde 1918 das Ziel der Finanzmächte erreicht, die nationalen Dynastien<br />

(die Hohenzollern, Romanows und die Ottomanen) zu zerstören, und ein Waffenstillstand<br />

wurde vereinbart. “Demokratische” politische Systeme ermöglichten diesen Mächten<br />

größere und dauerhafte Einflüsse durch das Einsetzen der von ihnen gewählten Lakaien,<br />

als dies in den Monarchien – oder Diktaturen – der Fall gewesen war.<br />

Notiz aus jüngster Vergangenheit:<br />

20. Juni 2014. Der ukrainische Präsident Poroschenko hat gerade einen 14-Punkte-<br />

Friedensplan veröffentlicht. Warum “14”? Hat diesem Milliardär und Bonbonfabrikanten<br />

jemand gesagt, dass er staatsmännischer klingen würde, wenn er eine ehemals bedeutsame<br />

Zahl benutzt?<br />

Letztlich hatte der Vertrag von Versailles (28. Juni 1919) wenig mit den Vierzehn Punkten<br />

zu tun, und er wurde niemals vom US-Senat ratifiziert.<br />

Unter den Bedingungen des Vertrages akzeptierte Deutschland die Schuld, den Krieg<br />

begonnen zu haben (die “Kriegsschuldklausel”), was den Alliierten erlaubte, Reparationen<br />

aufzuerlegen.<br />

Deutschland verlor Gebiete, die es teilweise 800 bis 1.000 Jahre besessen hatte.<br />

Deutschland war es verboten, U-Boote oder eine Luftwaffe zu haben, seine Armee war auf<br />

100.000 Mann begrenzt.<br />

Keine deutschen Truppen durften im Rheinland stationiert werden, das von Frankreich<br />

besetzt war.<br />

Deutschland verlor Gebiete an Frankreich und Belgien sowie an die neu geschaffene<br />

Tschechoslowakei.<br />

Die deutschen Kolonien wurden zwischen Großbritannien und Frankreich aufgeteilt.<br />

Deutschland durfte nicht Mitglied des Völkerbundes werden oder sich mit Österreich<br />

zusammenschließen.<br />

Nach 1919 hat sich die Welt verändert. Die USA sind vom größten Vorkriegsschuldner zum<br />

größten Nachkriegsgläubiger geworden. Briten und Franzosen haben sich ihre Kosten des<br />

Ersten Weltkriegs zu großen Teilen von US-Banken finanzieren lassen. [Wie eine<br />

Schuldnernation dazu kam, Kredite auszugeben, ist eine Frage, auf die es nur eine Antwort<br />

geben kann: die Kredite stammten nur nominell von “US-Banken”, hatten aber ihren<br />

Ursprung in Europa und führten dazu, dass sich europäische Nationen gegenüber US-<br />

Banken verschuldeten. Die beherrschende Macht blieb die City of London. – Verfasser]<br />

Sie mussten ihre Kriegsschulden nun in Amerika begleichen. Nach den Forderungen<br />

von 1921 hatte das Deutsche Reich Reparationen in einer Höhe an die Sieger zu<br />

bezahlen, die das Doppelte der gesamten deutschen Kriegskosten 1914-1918<br />

betrugen (164 Milliarden Reichsmark, Kriegskosten 1914-1918 – 331 Milliarden<br />

Reichsmark inflationsbereinigt). Aus diesen deutschen Zahlungen hofften<br />

Frankreich und England, ihre Kriegsschulden in den USA tilgen zu können. Auch die<br />

<strong>Trutzgauer</strong> <strong>Bote</strong> | Gerard Menuhin: Wahrheit sagen, Teufel jagen Seite 278

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