Rotationsauflösende Laserspektroskopie - CFEL at DESY
Rotationsauflösende Laserspektroskopie - CFEL at DESY
Rotationsauflösende Laserspektroskopie - CFEL at DESY
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Solv<strong>at</strong><strong>at</strong>ion in Indol-Argon<br />
XV<br />
Wir müssen uns auch daran gewöhnen,<br />
das Größe und Schmutz keine Widersprüche sind.<br />
HEINRICH BÖLL<br />
Neben der ausführlichen Untersuchung des isolierten Indolmoleküls (siehe<br />
vorheriges Kapitel) wurde auch der binäre Indol-Argon-Komplex untersucht.<br />
Die elektronischen Eigenschaften von Indol zeigen eine starke Lösungsmittelabhängigkeit.<br />
Die Untersuchung dieses Komplexes erlaubt die<br />
genaue Betrachtung der Wechselwirkung zwischen Indol und einem einzelnen<br />
unpolaren Lösungsmittelteilchen.<br />
Einige empirische Skalen zu Lösungsmittelpolaritäten basieren auf solchen<br />
Solvochromiephänomenen [219]. Für ein besseres Verständnis der spezifischen<br />
Strukturen in der Nachbarschaft des Solv<strong>at</strong>s – und eventuell Änderungen<br />
bei der Anregung – müssen allerdings genauere Ansätze herangezogen<br />
werden.<br />
Die hier untersuchten Van-der-Waals-Wechselwirkungen sind auch für<br />
die Haftung von z. B. Indigo auf Textilien verantwortlich (siehe Seite 96).<br />
Aus schwingungsaufgelösten Untersuchungen an dem Indol-Argon-<br />
System wurden Inform<strong>at</strong>ionen über das intermolekulare Potential abgeleitet<br />
[90] und Dissozi<strong>at</strong>ionsenergien abgeschätzt [34]. Die hier präsentierten<br />
Ergebnisse geben zusätzliche Inform<strong>at</strong>ionen über die Gleichgewichtsgeometrie<br />
des Komplexes, sowie Strukturänderungen bei der Absorption von<br />
Licht.<br />
15.1 Experimentelle Details<br />
Indol (> 99 %) wurde von Aldrich gekauft und ohne weitere Reinigung verwendet.<br />
Zur Darstellung des N-deuterierten Indols wurde Indol im Überschuss<br />
von CH 3 OD gelöst und über Nacht bei Raumtemper<strong>at</strong>ur gerührt.<br />
Anschließend wurde das Lösungsmittel in einem Rot<strong>at</strong>ionsverdampfer bei<br />
30 °C und einem Enddruck von 10 mbar abgedampft.