Rotationsauflösende Laserspektroskopie - CFEL at DESY
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160 19. Phenol-Methanol<br />
ausgedrückt werden. Hierin sind θP, φP und χP die Eulerwinkel und �S ist<br />
die Richtungskosinusm<strong>at</strong>rix [253, Seite 80].<br />
19.2.3.1 Hantelmodell<br />
Die Orientierung der Rotorachse bestimmt die Lage des Methanols nicht vollständig.<br />
Um eine eindeutige Lösung zu erhalten, führen wir ein vereinfachtes<br />
Modell ein. Das Methanolmolekül wird als Hantel angesehen, die sich<br />
aus den Punktmassen der Schwerpunkte SM OH und SM der Methylgrup-<br />
CH3<br />
pe MCH3 und der Hydroxylgruppe MOH zusammensetzt. Eine genaue Betrachtung<br />
der Methanolstruktur von Gerry et al. [81] zeigt, dass die Symmetrieachse<br />
der Methylgruppe weniger als 1 ° von dieser Hantelachse abweicht,<br />
während der Winkel zwischen der Symmetrieachse und der C–O-<br />
Bindungsachse 3,2 ° beträgt. Somit kann die Hantelachse in guter Näherung<br />
als Achse der internen Rot<strong>at</strong>ion angesehen werden. Daraus folgt auch, dass<br />
der Schwerpunkt des Methanols SM auf dieser Achse liegt. Die Koordin<strong>at</strong>en<br />
der Schwerpunkte von Methyl- und Hydroxylgruppe im Koordin<strong>at</strong>ensystem<br />
des Komplexes sind gegeben durch<br />
�r PM<br />
OH = SPM<br />
�r PM<br />
= SPM<br />
CH3<br />
M + MCH3 MM<br />
M + MOH MM<br />
�<br />
d SCH3 − SOH �<br />
d SCH3 − SOH ⎛<br />
�<br />
⎜<br />
⎝<br />
⎛<br />
�<br />
⎜<br />
⎝<br />
±λa<br />
±λ b<br />
|λc|<br />
±λa<br />
±λ b<br />
|λc|<br />
⎞<br />
⎟<br />
⎠ (19-17)<br />
⎞<br />
⎟<br />
⎠ (19-18)<br />
mit d(S CH3 − S OH ) = 151,7 pm [81].<br />
Wie oben bereits erwähnt, sind die Vorzeichen der Richtungskosinusse<br />
nicht eindeutig bestimmt. Es existieren vier verschiedene Kombin<strong>at</strong>ionen<br />
von Vorzeichen, somit ergeben sich vier verschiedene Lösungen. Für alle vier<br />
Orientierungen der Methanolhantel wurde das System der Bestimmungsgleichungen<br />
für xP, yP, zP, θP, φP und χP numerisch gelöst.<br />
Die so erhaltenen kartesischen Koordin<strong>at</strong>en wurden in interne Koordin<strong>at</strong>en<br />
transformiert, um diese Struktur mit theoretischen Strukturen zu vergleichen,<br />
siehe Abschnitt 19.3 auf Seite 165 sowie [54]. In Tabelle 19.4 auf<br />
der gegenüberliegenden Seite und Abbildung 19.3 auf Seite 162 sind diese<br />
Parameter definiert. Die vier Strukturen werden mit 10 . . . 40 bezeichnet