Rotationsauflösende Laserspektroskopie - CFEL at DESY
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118 15. Solv<strong>at</strong><strong>at</strong>ion in Indol-Argon<br />
lenkungskoordin<strong>at</strong>en „in“ der Molekülebene (siehe Tabelle 15.4 auf Seite<br />
115) müssen daher einen großen Anteil Schwingungsmittelung beinhalten.<br />
Nichtsdestoweniger zeigen die erhaltenen D<strong>at</strong>en eindeutig eine Präferenz<br />
für die Lokalisierung des Argon<strong>at</strong>oms über dem Fünfring, in Richtung<br />
des Stickstoff<strong>at</strong>oms verschoben. Dieses kann als Konsequenz einer zusätzlichen<br />
<strong>at</strong>traktiven Wechselwirkung zwischen dem Argon<strong>at</strong>om und dem freien<br />
Elektronenpaar des Stickstoffs verstanden werden. Ähnliche Wechselwirkungen<br />
scheinen auch für die analoge Auslenkung von Argon in Richtung<br />
des Stickstoff<strong>at</strong>oms im S0-Zustand von Anilin-Argon verantwortlich zu sein<br />
[206].<br />
15.3.2 ELEKTRONISCHE ANREGUNG<br />
Die Betrachtung der D<strong>at</strong>en in Tabelle 15.1 auf Seite 112 zeigt deutliche Unterschiede<br />
in den Rot<strong>at</strong>ionskonstanten der verschiedenen elektronischen Zustände<br />
für Indol-Argon und N-deuteriertem Indol-Argon. In Indol-Argon ändern<br />
sich bei der Anregung die Rot<strong>at</strong>ionskonstanten um ∆A = A ′ − A ′′ =<br />
−25,1 MHz, ∆B = 9,6 MHz und ∆C = 8,0 MHz. Somit ergeben sich n<strong>at</strong>ürlich<br />
auch deutliche Unterschiede in den experimentellen Substitutionskoordin<strong>at</strong>en<br />
des Argon<strong>at</strong>oms. In Tabelle 15.4 auf Seite 115 ist zu erkennen,<br />
dass (im Hauptträgheitsachsensystem von Indol) alle Beträge dieser Koordin<strong>at</strong>en<br />
kleiner werden. Aber in Indol selbst sind die Änderungen der Rot<strong>at</strong>ionskonstanten<br />
bei der elektronischen Anregung von viel größerem Betrag<br />
(siehe auch Kapitel 14 auf Seite 99): ∆A = −134,8 MHz, ∆B = −17,9 MHz<br />
und ∆C = −20,7 MHz [18, 137]. Es stellt sich somit die interessante Frage,<br />
ob die beobachteten Änderungen der Trägheitsparameter von Indol-Argon<br />
durch eine Geometrieänderung des Solvens oder von der intermolekularen<br />
Solvens-Solv<strong>at</strong>-Anordnung verursacht werden? Genauer gefragt, bewegt<br />
sich das Argon<strong>at</strong>om aufgrund der Absorption eines Photons?<br />
Sowohl Indol als auch Indol-Argon zeigen Trägheitsachsenumorientierung<br />
bei elektronischer Anregung, aber die jeweiligen Werte der Drehwinkel<br />
sind verschieden. Bei Indol sind die beiden Achsensysteme um θT = +0,5°<br />
[18, 137], bei Indol-Argon um θT = +2.5°gegeneinander verkippt. 1 Aus dem<br />
Vergleich dieser beiden Werte können die Antworten auf die oben aufgeworfenen<br />
Fragen abgeleitet werden. Dazu werden zunächst die Hauptträgheits-<br />
1 Die Vorzeichen von θTM und θT sind eindeutig miteinander verknüpft [18, 96, 179]. Weiter unten<br />
wird gezeigt, dass θTM sowohl für Indol als auch für Indol-Argon positiv ist. Daraus folgt dass<br />
auch θT in beiden Systemen positiv ist.