Rotationsauflösende Laserspektroskopie - CFEL at DESY
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136 16. Lösungsmittelumorientierung in Indol-Wasser<br />
mer oder Phenol(H 2 O)-Komplex [19], beruhen; diese beiden Schwingungen<br />
haben ähnliche Anregungsenergien [200]. Diese komplexe Bewegung ist –<br />
zumindest in qualit<strong>at</strong>iver Weise – für die beobachtete out-of-plane-Bewegung<br />
des Wassermoleküls verantwortlich. Die hier abgeleiteten V2-Terme müssen<br />
somit als effektive Barrierehöhen für die gekoppelte Torsions-Inversions-<br />
Bewegung betrachtet werden.<br />
16.3.3 ELEKTRONISCHES ÜBERGANGSDIPOLMOMENT<br />
Die beobachtete Lösungsmittelumorientierung im Indol-Wasser-Komplex<br />
wird durch signifikante Änderungen der elektronischen Eigenschaften des<br />
Chromophors bei der Absorption von Licht hervorgerufen. Das S1 ← S0-<br />
Übergangsdipolmoment ist ein sensitives Maß für diese Änderungen. Experimentelle<br />
Ergebnisse und Theorie [202, 208] beschreiben übereinstimmend<br />
den S1-Zustand von isoliertem Indol als 1 L b-Zustand (siehe Kapitel 14 auf<br />
Seite 99), mit einem rel<strong>at</strong>iv kleinem Übergangsdipolmoment, das vom Stickstoff<br />
weggekippt in der ab-Ebene liegt (siehe Abbildung 14.1 auf Seite 99).<br />
Die Ergebnisse für Indol-Wasser bestätigen dies.<br />
Abbildung 16.7: Lage des permanenten Dipolmoments von Indol.<br />
Indol h<strong>at</strong> im Grundzustand ein elektrisches Dipolmoment von 2,09 D,<br />
das wie in Abbildung 16.7 gezeigt ausgerichtet ist (µa = 1,59 D, µ b = 1,36 D,<br />
µc = 0) [42]. Leider ist das Dipolmoment des S1-Zustands nicht bekannt.<br />
Chang et al. haben aus optischen Starkmessungen in der Gasphase |∆µa| =<br />
0,14 D bestimmt [46]. Theoretische Rechnungen sagen kleine Änderungen<br />
des Betrages des Dipolmoments voraus, sind aber bezüglich der Orientierung<br />
nicht eindeutig [202, 208]. Nichtsdestoweniger ergibt eine Betrachtung<br />
derjenigen Molekülorbitale, die hauptsächlich zur S1 ← S0-Anregung beitragen<br />
und die Lage des Übergangsdipolmoments gut wiedergeben, einen<br />
großen Winkel zwischen der Ladungsverschiebung bei der Anregung und<br />
dem Dipol des Grundzustands. Das deutet darauf hin, dass die lichtindu-<br />
N<br />
H