Rotationsauflösende Laserspektroskopie - CFEL at DESY
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4.8 Abschätzung der Größenordnungen 51<br />
Die Voigtfunktion kann durch die komplementäre Fehlerfunktion erfc<br />
ausgedrückt werden. Dazu transformiert man sie zunächst in einen (x,y)-<br />
Raum mit x als Abstand vom Linienzentrum in Einheiten der Gaußbreite<br />
und y als Verhältnis von Gauß- und Lorentzbreite:<br />
Damit ergibt sich<br />
x = 2 √ ln 2<br />
ν − ν0<br />
, y =<br />
∆νG √ ln 2 ∆νL<br />
∆νG (4-19)<br />
V(x,y) = y<br />
�∞<br />
e<br />
π<br />
−∞<br />
−t2<br />
(x − t) 2 dt (4-20)<br />
+ y2 Diese Funktion kann mit Hilfe der komplementären Fehlerfunktion<br />
erfc(z) = 1 − erf(z) ausgedrückt werden.<br />
�<br />
V(x,y) = ℜ e z2<br />
�<br />
· erfc(z) , z = y − ix (4-21)<br />
Humlíček h<strong>at</strong> auf Stützpunkten beruhende r<strong>at</strong>ionelle Näherungen für<br />
die numerische Berechnung der Fehlerfunktion entwickelt [111–114]. In dieser<br />
Arbeit wird das Verfahren mit 12 Stützpunkten angewandt, der maximale<br />
rel<strong>at</strong>ive Fehler dieser Berechnung ist kleiner 2 · 10 −6 . Kuntz h<strong>at</strong> dieses<br />
Verfahren weiterentwickelt, indem er nur den Realteil der Fehlerfunktion berechnet,<br />
und die Stützpunkte neu bestimmt [136].<br />
4.8 Abschätzung der Größenordnungen<br />
Abschließend wird eine Abschätzung zur Bestimmung der Relevanz der verschiedenen<br />
betrachteten Verbreiterungsmechanismen in diesem Experiment<br />
aufgezeigt.<br />
Die n<strong>at</strong>ürliche Lebensdauer der in dieser Arbeit untersuchten molekularen<br />
Systeme liegt im Bereich einiger Nanosekunden (τ Indol = 17.6 ns,<br />
τ Phenol ≈ 2 ns). Unter Verwendung einer hypothetischen Lebensdauer von<br />
10 ns ergibt sich eine n<strong>at</strong>ürliche Verbreiterung von<br />
∆νn =<br />
1<br />
≈ 16 MHz (4-22)<br />
2π10 ns<br />
Bei einer Lebensdauer von 50 ns ergibt sich ∆νn = 3 MHz, bei 2 ns ist<br />
∆ν l = 80 MHz.