antriebstechnik 10/2016
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WELLE-NABE-VERBINDUNG<br />
grenzen für die M50-Profilkontur ermittelt werden. Die Werte<br />
gelten hierbei für den mittleren Durchmesser d m<br />
= 35 mm sowie<br />
einer bezogenen Hauptexzentrizität von ε = 8,9 ‰. Für die statische<br />
Torsionsbelastung wurde eine Grenzlast von M t<br />
= 1 800 Nm gegen<br />
beginnende Plastifizierung der Verbindung ermittelt. Für den dynamischen<br />
Belastungsfall rein schwellend (R = 0) konnten Bauteil-<br />
Ausschlagfestigkeiten für unterschiedliche Überlebenswahrscheinlichkeiten<br />
P Ü<br />
bestimmt werden. Die hier genannten Grenzwerte<br />
können als Orientierungswerte betrachtet werden, da die Zykloiden<br />
höherer Stufe aufgrund ihrer stufenlos verstellbaren Profilkontur<br />
und damit hohen Profilvariabilität eine veränderliche Kerbwirkung<br />
besitzen. Mit dieser ist eine anwendungsorientierte Erhöhung der<br />
Festigkeitsgrenzen realisierbar. Weiterhin ist mit den gezeigten<br />
Grenzwerten ein Vergleich mit Normprofilen, wie z. B. der Evolventenverzahnung,<br />
möglich.<br />
Die Untersuchung der aufgetretenen Reibdauerbrüche der Welle<br />
hat gezeigt, dass die mittels Reibkorrosionsparameter MFFDP numerisch<br />
bestimmte Winkelposition φ A<br />
des Anrissortes im Streubereich<br />
der real aufgetretenen Brüche liegt. Folglich kann die Gültigkeit des<br />
MFFDP bestätigt werden, was für eine theoretische Erfassung und<br />
Bewertung der Reibkorrosion von großer Bedeutung ist.<br />
Ausblick<br />
Im noch folgenden zweiten Teil des vorliegenden Beitrags wird auf<br />
Basis der hier genannten Dauerfestigkeit eine experimentelle Kerbwirkungszahl<br />
ermittelt, mit welcher ein Vergleich zum geometrisch<br />
verwandten Evolventenzahnprofil ermöglicht wird. Darüber hinaus<br />
wird die Vorgehensweise zur numerischen Ermittlung der Kerbwirkungszahl<br />
der Welle vorgestellt und eine Gegenüberstellung zur<br />
Experimentellen vorgenommen. Die Zykloiden höherer Stufe<br />
bieten zudem die Möglichkeit, den Verlauf sowie das Maximum der<br />
Torsionsspannung auf der Mantelfläche der Welle rein analytisch zu<br />
berechnen. Die Ergebnisse hieraus werden im weiteren Vorgehen<br />
realen Dehnungsmessungen aus dem Bauteilversuch gegenübergestellt.<br />
Damit kann eine Aussage über die Genauigkeit der Methode<br />
gegeben werden. Die Untersuchungen dieser Arbeitschritte fließen<br />
final in ein vorzustellendes Berechnungsmodell zur rechnerischen<br />
Ermittlung der maximalen Torsionsspannung in der Welle ein.<br />
Literaturverzeichnis<br />
[1] Welle-Nabe-Verbindung - Polygonprofil P3G - Teil 1: Allgemeines und<br />
Geometrie. DIN 32711-1, Deutsches Institut für Normung e.V., Berlin, 2009.<br />
[2] Passverzahnungen mit Evolventenflanken und Bezugsdurchmesser. DIN 5480,<br />
Deutsches Institut für Normung e.V., Berlin, 2006.<br />
[3] Wunderlich, W.: Ebene Kinematik. Mannheim: Bibl. Inst. 1968.<br />
[4] Entwicklung kontinuierlicher unrunder Innen- und Außenkonturen für<br />
formschlüssige Welle-Nabe-Verbindungen und Ermittlung analytischer<br />
Lösungsansätze. DFG-ZI 1161, Westsächsische Hochschule Zwickau, <strong>2016</strong>.<br />
[5] Schreiter, R.: Vergleichende numerisch-analytische Untersuchungen unrunder<br />
Profilkonturen auf Basis der komplexen Epitrochoiden Typ E-T03 mit vier<br />
Exzentrizitäten für formschlüssige Welle-Nabe-Verbindungen unter reiner<br />
Torsionsbelastung. Masterarbeit, Westsächsische Hochschule Zwickau, Zwickau,<br />
20<strong>10</strong>.<br />
[6] Selzer, M.: Dimensionierungskonzept für neuartige formschlüssige Profilfamilien<br />
für formschlüssige Welle-Nabe-Verbindungen hinsichtlich Torsionsbelastung.<br />
Masterarbeit, Westsächsische Hochschule Zwickau, Zwickau, 2015.<br />
[7] Ziaei, M.: Optimale Welle-Nabe-Verbindungen mit mehrfachzyklischen<br />
Profilen – Vergleichende Untersuchungen an komplexen Trochoiden. 5.<br />
VDI-Fachtagung: Welle-Nabe-Verbindungen, Gestaltung, Fertigung, Anwendungen.<br />
VDI-Berichte 2176, Nürtingen, 2012.<br />
[8] Ziaei, M.; Schreiter, R.; Unger, A.: Formschlussprofile für Welle-Nabe-Verbindungen.<br />
„<strong>antriebstechnik</strong>“, Heft 7, 2012.<br />
[9] Ziaei, M.; Gropp, H.; Wächter, K.: Voraussage des Anrisses in Welle-Nabe-Verbindungen,<br />
„<strong>antriebstechnik</strong>“, Heft 9, 2005.<br />
[<strong>10</strong>] Ziaei, M.: Analytische Untersuchungen unrunder Profilfamilien und<br />
numerische Optimierung genormter Polygonprofile für Welle-Nabe-Verbindungen.<br />
Habilitationsschrift, TU Chemnitz, 2002.<br />
[11] Daryusi, A.: Beitrag zur Ermittlung der Kerbwirkung an Zahnwellen mit<br />
freiem und gebundenem Auslauf. Dissertation. TU Dresden 2009.<br />
[12] Wendler, J.; Wild, J.: Tragfähigkeit von Zahnwellenverbindungen: Tragfähigkeit<br />
von Profilwellen (Zahnwellenverbindungen) unter typischen Einsatzbedingungen.<br />
Forschungsvorhaben Nr. 467 II der Forschungsvereinigung Antriebstechnik<br />
.e.V., (AiF 16661 BG) noch nicht veröffentlichter Abschlussbericht<br />
[13] Tragfähigkeitsberechnung von Zahn- und Keilwellen-Verbindungen – Teil 1:<br />
Grundlagen. DIN 5466-1, Deutsches Institut für Normung e.V., Berlin, 2000.<br />
[14] Dengel, D.: Die arcsin√p-Transformation – ein einfaches Verfahren zur<br />
grafischen und rechnerischen Auswertung geplanter Wöhlerversuche. „Zeitschrift<br />
für Werkstofftechnik 6. Jahrgang“, Heft 8, 1975.<br />
[15] Hück, M.: Ein verbessertes Verfahren für die Auswertung von Treppenstufenversuchen.<br />
„Werkstofftechnik 14“, 1983.<br />
[16] Ruiz, C.; Chen, K.C.: Life assessment of dovetail joints between blades and<br />
disks in aero-engines. Proc. International Conference on Fatigue and Structures,<br />
Hrsg. Institution of Mechanical Engineers, London 1986.<br />
Nomenklaturen<br />
Kurzzeichen Einheit Erläuterung<br />
I t<br />
mm 4 Torsionsträgheitsmoment<br />
M t<br />
Nm Torsionsmoment<br />
N – Lastwechselzahl<br />
N D<br />
– Grenzlastwechselzahl<br />
P Ü<br />
– Überlebenswahrscheinlichkeit<br />
Q A<br />
– Durchmesserverhältnis<br />
Q L<br />
– Nabenlängenverhältnis<br />
R – Spannungsverhältnis<br />
R e<br />
N/mm 2 Streckgrenze<br />
R m<br />
N/mm 2 Zugfestigkeit<br />
W t<br />
mm 3 Torsionswiderstandsmoment<br />
d aN<br />
mm Außendurchmesser der Nabe<br />
d m<br />
mm mittlerer Durchmesser<br />
d h<br />
mm Ersatzdurchmesser<br />
e 0<br />
mm Hauptexzentrizität<br />
e i<br />
mm i-te Exzentrizität<br />
l mm Nabenlänge<br />
r m<br />
mm mittlerer Radius<br />
s µm Schlupf<br />
t s Zeit<br />
x mm kartesische x- Koordinate<br />
x norm<br />
– normierte Umfangsposition<br />
y mm kartesische y- Koordinate<br />
z – Mitnehmerzahl<br />
ε – bezogene Exzentrizität<br />
σ 1<br />
N/mm 2 erste Hauptspannung<br />
τ R<br />
N/mm 2 Reibschubspannung<br />
τ ta<br />
N/mm 2 Torsionsspannungsamplitude<br />
τ tADK<br />
N/mm 2 Bauteil- Ausschlagfestigkeit<br />
τ tm<br />
N/mm 2 Torsionsmittelspannung<br />
φ ° Verdrehwinkel<br />
φ A-<br />
° Winkelposition des Anrissortes<br />
Danksagung<br />
Für die Finanzierung der Forschungsarbeiten bedanken sich die<br />
Autoren bei der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG).<br />
<strong>antriebstechnik</strong> <strong>10</strong>/<strong>2016</strong> <strong>10</strong>5