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antriebstechnik 10/2016

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nach [Mül90] die Ölbetriebstemperatur ϑ Öb<br />

, den Viskositätsgrad<br />

VG, den Wellendurchmesser d W<br />

und die Drehzahl der Welle n W<br />

:<br />

Der erste Term in Gleichung (2) beschreibt die Planschverluste in<br />

Abhängigkeit des Zähnezahlverhältnisses<br />

,<br />

der Planschmomente T Pl1,2<br />

als Funktionen der eintauchenden<br />

Zahnfläche A b<br />

, des empirischen Korrekturfaktors K PlG<br />

sowie der<br />

Winkelgeschwindigkeit des antreibenden Ritzels ω an<br />

. Der zweite<br />

Term berücksichtigt die Quetschverluste, welche maßgeblich durch<br />

die Zahnbreite b und den empirischen Spritzölfaktor C Sp<br />

beschrieben<br />

werden.<br />

n Lastabhängige Lagerverluste P VL,P<br />

:<br />

Tribologische Effekte in den Kontaktpunkten zwischen Wälzkörper<br />

und Innen- sowie Außenring führen zu einer von der Wälzlagerbelastung<br />

P 1<br />

abhängigen Verlustleistung der Lager. Neben der<br />

Belastung beeinflussen die Wälzkörper- und die Lagergeometrie<br />

sowie die Lagerwinkelgeschwindigkeit ω L<br />

diesen Verlustanteil.<br />

Beschrieben werden die Verluste mittels des Lagerbeiwertes f 1<br />

und<br />

des mittleren Lagerdurchmessers d m<br />

. Der Lagerbeiwert ist dabei<br />

eine Funktion der statischen Lagerbelastung P 0<br />

(Gleichung (3))<br />

[Sch12].<br />

Mit Hilfe der Gleichungen (1) bis (5) kann die Gesamtverlustleistung<br />

eines beliebigen Getriebes berechnet werden, indem die<br />

einzelnen Verlustanteile für jede Getriebekomponente ermittelt<br />

werden und schließlich die Summe über alle Verlustanteile gebildet<br />

wird. Folglich erscheint es in erster Näherung sinnvoll, die Anzahl<br />

der an der Leistungstransformation beteiligten Komponenten<br />

gering zu halten, um die Gesamtverlustleistung zu minimieren.<br />

Allerdings fällt bei einem Vergleich zwischen konventionellem<br />

SMDS-Getriebe und MMDS-Sammelgetriebe auf, dass bei<br />

vergleichbarer Nennleistung der Antriebssysteme das MMDS-<br />

Getriebe strukturbedingt über eine größere Anzahl an Getriebekomponenten<br />

verfügt. Während im Falle eines SMDS ein einzelner<br />

Antriebsstrang die gesamte Leistung überträgt, resultiert die<br />

abtriebsseitige Leistung eines MMDS-Sammelgetriebes aus der<br />

Summation der Leistungen mehrerer Einzelantriebsstränge mittels<br />

einer Sammelstufe (Bild 2b). Es ergibt sich daher die Fragestellung,<br />

welchen Einfluss die Struktur eines MMDS-Sammelgetriebes auf<br />

den Wirkungsgrad der Leistungstransformation hat und ob konstruktive<br />

Freiheitsgrade während des Getriebeentwurfs genutzt<br />

werden können, um eine Verbesserung des Wirkungsgrads gegenüber<br />

einem konventionellen Getriebekonzept zu erzielen.<br />

Konzeptioneller Vergleich<br />

n Lastunabhängige Lagerverluste P VL,0<br />

:<br />

Aufgrund der Relativbewegung zwischen Wälzkörper, Außenring<br />

und Innenring wird während des Betriebs eines Wälzlagers permanent<br />

Öl aus der Wälzkörperlaufbahn verdrängt. Die hierfür erforderliche<br />

Leistung steht dem Arbeitsprozess nicht mehr zur Verfügung<br />

und ist daher als Verlustleistung anzusehen. Neben der Lagerdrehzahl<br />

n L<br />

, dem mittleren Lagerdurchmessers d m<br />

und einem<br />

geometrieabhängigen Berechnungsbeiwert f 0<br />

muss die kinematische<br />

Viskosität des Öls v zur Beschreibung dieser Verlustleistung berücksichtigt<br />

werden [Sch12].<br />

n Dichtungsverlustleistung P VD<br />

:<br />

Werden zur Abdichtung der Wellendurchführungen am Getriebegehäuse<br />

Radialwellendichtringe verwendet, so entstehen Verluste<br />

sowohl infolge tribologischer Effekte zwischen Dichtlippe und<br />

rotierender Welle als auch infolge hydraulischer Effekte bei der<br />

Rückförderung des Öls von der Dichtlippe zurück in das Gehäuse.<br />

Aus der Literatur sind empirische Ansätze zur Beschreibung der<br />

Dichtungsverlustleistung bekannt. So berücksichtigt der Ansatz<br />

Grundsätzlich bietet die Aufteilung der Antriebssystemnennleistung<br />

auf mehrere Einzelantriebsstränge größere konstruktive Freiheitsgrade<br />

während des Entwurfs als ein konventionelles Getriebekonzept.<br />

So muss die gesamte Nennleistung erst nach der Getriebesammelstufe<br />

übertragen werden, wodurch alle vorgelagerten<br />

Komponenten der Einzelantriebsstränge kleiner dimensioniert<br />

werden können als die Komponenten des konventionellen<br />

Antriebsstranges. Die hierdurch bedingten Änderungen der<br />

Komponentengeometrie können sich positiv auf die Verzahnungsund<br />

Lagerverlustleistungen des Einzelantriebsstrangs auswirken.<br />

Darüber hinaus können die Aufteilung der Nennleistung auf die<br />

Einzelantriebsstränge und die Positionierung der Zahneingriffsstellen<br />

innerhalb der Sammelstufe so gewählt werden, dass eine<br />

erhöhte Werkstoffausnutzung am Sammelrad sowie Kraftkompensationseffekte<br />

entstehen.<br />

Bild 3a stellt schematisch die Kraftkompensation innerhalb der<br />

Sammelstufe eines MMDS-Getriebes mit zwei Einzelantriebssträngen<br />

dar. Durch eine um 180° auf dem Teilkreis des Sammelrades<br />

versetzte Positionierung der Zahneingriffsstellen heben sich bei<br />

identischer Leistungsführung der Einzelantriebsstränge die Kraftkomponenten<br />

der Verzahnung in radialer Richtung (F r<br />

) sowie in<br />

tangentialer Richtung (F t<br />

) auf, sodass durch die Sammelstufenlagerung<br />

nur die Gewichtskraft (F G<br />

) gestützt werden muss. Würde ein<br />

SMDS-Getriebe verwendet werden, so würden die Radial- und Tangentialkraftkomponente<br />

der Verzahnung in jedem Arbeitspunkt<br />

eine zusätzliche Lagerbelastung und damit in der Abtriebswellen-<br />

<strong>10</strong>8 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>10</strong>/<strong>2016</strong>

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