antriebstechnik 10/2016
antriebstechnik 10/2016
antriebstechnik 10/2016
- TAGS
- antriebstechnik
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
GETRIEBE UND GETRIEBEMOTOREN<br />
Aluminium, in Guss- und Schweißausführung<br />
(sofern möglich).<br />
Fahrtreppen getriebe nach<br />
Kundenanforderung<br />
Zunächst wurde das passende Grundkonzept<br />
ausgewählt, in diesem Fall das des<br />
Cavexcompact. Nun wurde basierend auf<br />
den gegebenen Größen abstrahiert, maßgeblich<br />
waren hierbei der gezielte Kraftfluss,<br />
die Anschlussgeometrie am Motor<br />
sowie der vorgegebene begrenzte Bauraum.<br />
Die benötigten Komponenten wurden<br />
bewertet und dann ins Design integriert, so<br />
z. B. die Aufnahme für einen Kranhaken<br />
unmittelbar durch das Gehäuse. Erweitert<br />
wurde außerdem mit zusätzlichen für die<br />
Anwendung nötigen Teilen wie der vorgeschriebenen<br />
Bremse. Derartige Teile, die<br />
durch Vorschriften oder ähnliches unabdingbar<br />
sind, müssen natürlich von der<br />
maximalen Reduktion ausgeschlossen werden.<br />
Das Gehäuse wird, analog zum Design<br />
des zugrunde liegenden Cavexcompact, als<br />
Schweißkonstruktion ausgeführt, was Beschaffungszeit<br />
und Materialaufwand im<br />
Vergleich zu einem Gussgehäuse verringert.<br />
Wir sehen also hier die technischen Vorteile<br />
des Konzepts: Die Reduktion auf das<br />
Wesentliche führt zur maximalen Funktionsintegration<br />
und dadurch zu Effizienz, welche<br />
auch maßgeblich die Wirtschaftlichkeit der<br />
Lösung garantiert. Somit wurden durch das<br />
Konzept sämtliche Anforderungen erfüllt<br />
und dem Kunden präsentiert. Dieser hat<br />
nun die Möglichkeit, das Konzept zu evaluieren<br />
und weiteres Verbesserungspotenzial<br />
aufzuzeigen. Eine zielgerichtete Kommunikation<br />
mit dem Kunden in der Entwicklungsphase<br />
beugt späteren Verzögerungen<br />
und kostenintensiven Produktanpassungen<br />
ebenso vor wie Missverständnissen oder<br />
anderen bösen Überraschungen.<br />
Den Blick fürs Detail schulen<br />
Die Verschmelzung von Serien- und anwendungsspezifischer<br />
Lösung führt hierbei<br />
zu einer effektiven Win-Win-Situation: Der<br />
Kunde bekommt eine maßgeschneiderte<br />
Lösung, die aber nicht so kosten- und zeitintensiv<br />
ist wie eine komplette Neuentwicklung.<br />
Trotzdem bleiben die Vorteile ebendieser<br />
erhalten, nämlich durch fortlaufenden<br />
Austausch mit dem Kunden, der so sicherstellen<br />
kann, dass all seine Wünsche ins<br />
Design einfließen.<br />
Neben den bereits mehrfach betonten kompetitiven<br />
Vorteilen bringt all das für den<br />
Anwender aber noch weitere Vorzüge:<br />
Durch die konsequente Durchführung dieser<br />
Abläufe werden die Mitarbeiter quasi nebenbei<br />
zu abstraktem Denken und konstruktiver<br />
Problemlösung geschult – wie die Produkte<br />
entwickeln auch sie sich damit weiter. Es<br />
werden insbesondere die Kreativität und<br />
der Blick fürs Detail trainiert. Damit wird<br />
die wichtige Konzeptionsphase letztendlich<br />
mit zunehmender Anzahl neuer Projekte<br />
zum selbstverstärkenden Prozess. Die Ergebnisse<br />
jeder weiteren Konzeption erweitern<br />
die interne Datenbank des Unternehmens<br />
und stellen damit auch eine Wertschöpfung<br />
bezüglich des Know-hows dar. Außerdem<br />
wird der gesamte Ablauf mit jedem abgeschlossenen<br />
Projekt potentiell effizienter,<br />
da für ähnliche Anforderungen die Abstraktion<br />
des Grundgetriebes durch Abstraktion<br />
der verwandten Lösung ersetzt werden<br />
kann, was den Prozess dann nochmals<br />
verkürzt.<br />
Der Entwicklungsprozess und die<br />
technische Ausführung<br />
Der Entwicklungsprozess läuft also wie<br />
folgt ab: Nach Eingang der Anfrage werden<br />
die technischen Anforderungen aufgestellt,<br />
die technische Umsetzbarkeit bewertet<br />
und ein Grundkonzept ausgewählt. Im<br />
Folgenden werden Komponenten hinzugefügt,<br />
bis die effizienteste und damit beste<br />
Lösung gefunden wurde. Danach folgt der<br />
Evaluationsprozess mit dem Kunden,<br />
welcher solange durchschritten wird, bis<br />
das Maximum an Kundenzufriedenheit<br />
erreicht ist. Mit Start der Produktion und<br />
Archivierung der Lösung endet dann der<br />
Entwicklungsprozess.<br />
Insgesamt führt das hier gezeigte Verfahren<br />
zu einer deutlichen Optimierung des<br />
Entwicklungsprozesses. Die Entwicklung<br />
auf Basis eines Grundkonzepts spart Zeit<br />
und Geld, wird mit jedem Neuprojekt effizienter<br />
und führt somit zielgerichtet zu optimalen<br />
Ergebnissen. Außerdem erlaubt sie<br />
eine einfache Nachverfolgung des Entwicklungsstamms<br />
eines Produkts. Das hier<br />
gezeigte Produkt, ausgehend vom Cavexcompact,<br />
ist bspw. nur eine Stufe hin zu<br />
einem wassergekühlten Schwerlastgetriebe.<br />
Technisch werden alle Komponenten des<br />
Endprodukts optimal genutzt.<br />
www.cavex-gmbh.de<br />
01 Das Fahrtreppengetriebe stellt das<br />
Grundkonzept für die Entwicklung dar<br />
02 Das Fahrtreppengetriebe mit<br />
angebautem Motor<br />
03 Der Entwicklungsprozesses eines<br />
Fahrtreppengetriebes setzt sich aus sechs<br />
Schritten zusammen<br />
<strong>antriebstechnik</strong> <strong>10</strong>/<strong>2016</strong> 39