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Prüfungsängste und deren Behandlung - Psychologie und ...

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Mutter, der verwaisten Schwester, der Braut, wenn es unglücklich ablief! .... Es ist<br />

hart, wenn ein Mann gegen dreissig Jahre alt wird, ehe er seine letzte Prüfung<br />

machen kann, er also weit über die Hälfte des durchschnittlichen Lebens hinaus<br />

unter dem Damoklesschwert bleibt.“ (S. 256 zitiert nach Prahl, 1979, S. 9).<br />

Mag uns diese Schilderung auch allzu dramatisch erscheinen, sie zeigt dennoch auf<br />

eindrückliche Weise die Bedeutung <strong>und</strong> die Folgen, die Prüfungen im Leben eines jungen<br />

Menschen haben können. In den harmloseren Fällen führen Leistungsnachweise zu<br />

allgemeiner Nervosität <strong>und</strong> Unlustgefühlen, häufig sind sie mit psychischen <strong>und</strong><br />

physiologischen Fehlreaktionen verb<strong>und</strong>en, in schweren Fällen können psychische Störungen,<br />

Krankheit, ja sogar Selbstmord die Folge sein. „Als eine Quelle der Befriedigung, der<br />

Bestätigung <strong>und</strong> der Leistungsfreude“ (Däumling, 1968, S. 105) dürften sie wohl selten<br />

gesehen werden.<br />

1.1 Ziele der Arbeit<br />

Im Zentrum dieser Arbeit steht die <strong>Behandlung</strong> von <strong>Prüfungsängste</strong>n bei Studierenden. Davon<br />

ausgehend, dass der Leistungsdruck <strong>und</strong> die Anforderungen an unseren Schulen <strong>und</strong><br />

Universitäten sowie im Berufsleben ziemlich hoch sind <strong>und</strong> in Zukunft eher zu- denn<br />

abnehmen werden, ist es wichtig, den Schülern <strong>und</strong> Studierenden nicht nur Wissen mit auf<br />

den Weg zu geben, sondern auch Kompetenzen im Umgang mit Stress <strong>und</strong> Belastungen.<br />

Professor Meinrad Perrez, Lehrstuhlinhaber der Klinischen <strong>Psychologie</strong> an der Universität<br />

Fribourg, hat in diesem Sinne die Zeichen der Zeit erkannt <strong>und</strong> veranstaltet in regelmässigen<br />

Abständen ein Seminar zum Thema Stress <strong>und</strong> Coping, in welchem Studierende im<br />

Hauptstudium in die moderne Stressforschung eingeführt werden <strong>und</strong> lernen, ein Training<br />

gegen Prüfungstress durchzuführen. Nach dem Motto „Studierende helfen Studierenden“ wird<br />

dieses von den Seminarteilnehmern Studenten <strong>und</strong> seit neuem auch Berufsschülern, die an<br />

Examensängsten <strong>und</strong> Lernproblemen leiden, angeboten. Ich selbst besuchte dieses Seminar<br />

im 6. Semester <strong>und</strong> behandelte damals erstmals drei Studentinnen, die vor dem<br />

Propädeutikum standen. Die damit verb<strong>und</strong>enen Erfahrungen, die Möglichkeit, die<br />

gewonnenen Erkenntnisse praktisch umzusetzen, mich in der Therapeutenrolle zu erleben,<br />

<strong>und</strong> die sichtbaren Forschritte der Gruppe, verleiteten mich ein Jahr später, als ich mir über<br />

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