Prüfungsängste und deren Behandlung - Psychologie und ...

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5 Auswirkungen der Prüfungsangst
5.1 Symptome
Prüfungsängste können ernsthafte Folgen nach sich ziehen. So schreibt z.B. Prahl (1979, S. 7)
in den ersten Zeilen seines Buches: „Statt auf das Leben vorzubereiten, treiben West-
deutschlands Schulen manchen Schüler in den Tod. Zumindest zweimal im Jahr, wenn es
Zeugnisse gibt, schnellt die Zahl der Selbstmorde von Schülern in die Höhe.“ Auch wenn man
Prahls Hang zur Dramatik nicht teilt und sich der erste Satz eher wie eine Schlagzeile aus der
Boulevardpresse liest, erscheint es doch wichtig, Leistungsängste nicht auf die leichte
Schulter zu nehmen. Als typische Angstsymptome bei Prüfungsängsten nennt Barthel (2001)
im physischen Bereich Herzklopfen, weiche Knie, trockener Mund, jagender Puls, schneller
Atem, Schweissausbrüche, Durchfall, Hustenanfälle, Übelkeit, Schlafstörungen und starke
Anspannung. Im emotionalen Bereich sind Mattigkeit, innere Unruhe, Appetitlosigkeit und
Niedergeschlagenheit häufige Folgen. Im kognitiven Bereich machen sich Konzentrations-
und Erinnerungsschwierigkeiten, diffuses Denken, Gedankenblockaden und negative
Selbsteinschätzungen bemerkbar. Genauere Angaben zu den Symptomen lassen sich kaum
machen, da über verschiedene Studien hinweg deutlich unterschiedliche Symptome und
Häufigkeitsangaben gefunden wurden. Auch scheinen die Angaben je nach Befragungsstil
und Messinstrumenten stark zu variieren. Häufig trifft man auf Angaben, die wohl eher auf
einem bedeutsamen Versuchsleitererwartungseffekt fussen. Der Psycho-analytiker Sutherland
(1941, nach Prahl, 1979, S. 40) um ein Beispiel zu nennen, „fand in Einzelfallstudien bei
Prüfungskandidaten starke sexuelle Erregung bis hin zur Ejakulation und exhibitionistische
Neigungen.“
5.2 Prüfungsangst und Lernen
Relativ gut erforscht ist der Zusammenhang zwischen Prüfungsangst und Leistung, auch
wenn die Befundlage dazu uneinheitlich ist. Leistungsnachweise haben im Ausbildungs- und
Beschäftigungswesen einen hohen Stellenwert. Helmke (1983, S. 193) schreibt ausgehend
von dieser Tatsache:
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