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Prüfungsängste und deren Behandlung - Psychologie und ...

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www.fabian-grolim<strong>und</strong>.ch<br />

causal attribution asymmetry leads to a corresponding asymmetry of affective<br />

consequences in self reinforcement.”<br />

Diese Vermutung konnte mehrfach bestätigt werden. So konnten Doris <strong>und</strong> Sarason schon<br />

1955 zeigen, dass hoch prüfungsängstliche Studenten bei kontrollierten Misserfolgsrück-<br />

meldungen eher sich selbst die Schuld gaben als niedrig ängstliche. Auch Hedl (1987) fand<br />

Unterschiede im Attributionsstil zwischen den oben genannten Gruppen, die jedoch nur in der<br />

Globalitätsdimension signifikant wurden. Auf dieser Dimension beantworteten die Studenten<br />

die Frage: „Is the cause something that just influences your performance in this experiment or<br />

does it also influence other areas of your life?“ (Hedl, 1987, p. 57) Die Antworten konnten<br />

verdeutlichen, dass Hochängstliche Misserfolge eher globalen Ursachen zuschrieben, Erfolge<br />

jedoch der spezifischen Situation, während die Niedrigängstlichen das entgegengesetzte<br />

Muster zeigten. Leppin, Schwarzer, Belz, Jerusalem <strong>und</strong> Quast (1987) gaben hoch <strong>und</strong> niedrig<br />

Testängstlichen mehrere Misserfolgs- oder Erfolgsrückmeldungen hintereinander <strong>und</strong><br />

untersuchten, ob sich die Ursachenzuschreibung im Laufe der Durchgänge verändert.<br />

Erhielten die hochängstlichen Erfolgsrückmeldungen, so erklärten sie dies mit Hilfe externer<br />

Ursachen. Die Autoren schreiben, dass Hochängstliche nicht viel von ihren Fähigkeiten halten<br />

<strong>und</strong> daher glaubten, dass sie Erfolg hatten, weil die Aufgabe einfach war. Diese Überzeugung<br />

blieb bestehen, obwohl die Probanden die Information erhielten, dass ihre Leistung weit über<br />

dem Durchschnitt ihrer Altersklasse liegt.<br />

Die niedrig Ängstlichen attribuierten bei der ersten Erfolgsrückmeldung sehr stark auf<br />

Anstrengung <strong>und</strong> Fähigkeiten, glichen sich jedoch nach mehreren Rückmeldungen der<br />

an<strong>deren</strong> Gruppe an <strong>und</strong> schrieben den Erfolg mit der Zeit eher der Leichtigkeit der Aufgabe<br />

zu. Ebenfalls interessante Ergebnisse lieferte die Misserfolgsgruppe. Die niedrig Ängstlichen<br />

externalisierten stärker als die hoch Ängstlichen <strong>und</strong> schrieben Misserfolge der<br />

Aufgabenschwierigkeit zu. Dies taten sie auch nach wiederholten Rückmeldungen <strong>und</strong><br />

Informationen über das bessere Abschneiden der sozialen Vergleichsgruppe. Die<br />

Hochängstlichen externalisierten zwar auch, jedoch weniger stark als die niedrig Ängstlichen.<br />

Die Unterschiede in dieser Gruppe sind mit Vorsicht zu geniessen, da sie zwar tendenziell<br />

vorhanden waren, jedoch nicht signifikant wurden.<br />

Insgesamt zeigen die Studien, dass hoch <strong>und</strong> niedrig Ängstliche zwar unterschiedliche<br />

Attributionsstile aufweisen, es sich dabei aber nur um relative Profilunterschiede handelt.<br />

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