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Prüfungsängste und deren Behandlung - Psychologie und ...

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4.3 Kausalattribution von Erfolg <strong>und</strong> Misserfolg beim Leistungshandeln<br />

Haben wir in einer Prüfung Erfolg oder Misserfolg, so können wir dieses Ergebnis<br />

verschiedenen Ursachen zuschreiben, z.B. den eigenen Fähigkeiten, den Anstrengungen, die<br />

wir unternommen haben, der Tagesform usw. Als besonders fruchtbar in Bezug auf die<br />

Attribution von Leistung erwies sich das Vierfelderschema von Weiner, Frieze, Kukla, Rest<br />

<strong>und</strong> Rosenbaum (1971, zitiert nach Heckhausen, 1989) mit den Dimensionen internal /<br />

external (Rotter, 1954) <strong>und</strong> stabil / instabil (Heider, 1958). Weiner et al. (1971) geben für die<br />

Attribution von Erfolg im Leistungshandeln folgende Möglichkeiten an: Fähigkeit (internal,<br />

stabil), Anstrengung (internal, variabel), Aufgabenschwierigkeit (external, stabil) <strong>und</strong> Zufall<br />

(external, variabel). In der weiteren Forschung erweiterte Weiner die Attributionsmöglichkeiten<br />

um die Dimension Kontrollierbarkeit, sodass das Schema nun 8 Felder<br />

aufweist (Weiner, 1982). Dies hat sich als sinnvoll erwiesen, da z.B. Fähigkeiten als internal,<br />

stabil <strong>und</strong> unkontrollierbar erlebt werden, die Anstrengungen, die jemand normalerweise<br />

unternimmt, als internal, stabil <strong>und</strong> kontrollierbar. Etwas problematisch ist die Attribution auf<br />

Aufgabenschwierigkeit, da in einem schriftlichen Examen alle die gleichen Aufgaben erhalten<br />

<strong>und</strong> somit diese Ursachenzuschreibung indirekt auch ein Fähigkeitsurteil in Hinblick auf die<br />

soziale Vergleichsgruppe bildet (vgl. Leppin, Schwarzer, Belz, Jerusalem & Quast, 1987).<br />

Weiner weist darauf hin, dass das typische Attributionsmuster eines Studenten Einfluss auf<br />

seine Emotionen <strong>und</strong> seine Motivation hat.<br />

4.3.1 Auswirkungen des Attributionsstils auf Emotion, Motivation <strong>und</strong> Leistung<br />

Weiner, Russell <strong>und</strong> Lerman (1978, zitiert nach Heckhausen, 1989) <strong>und</strong> Weiner, Russell <strong>und</strong><br />

Lerman (1979) führten Studien durch, um den Zusammenhang zwischen Leistung, Affekt <strong>und</strong><br />

Attribution zu untersuchen. Dazu gaben sie Studenten Situationen vor, die sich einer Ursache<br />

im Vierfelderschema zuweisen liessen (z.B.: Joe fiel beim Examen durch, weil er die nötigen<br />

Fähigkeiten nicht besitzt), <strong>und</strong> befragten sie nach den Emotionen, die sie in dieser Situation<br />

erwarten würden. Weiner (1982, p. 234) schreibt zusammenfassend: „There were two general<br />

findings of interest. First, there was a set of outcome-dependent, attribution-independent<br />

affects“ aber auch: „for both success and failure there were many emotions discriminably<br />

related to specific attributions.”<br />

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