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Prüfungsängste und deren Behandlung - Psychologie und ...

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5.2.1 Die Aufmerksamkeitshypothese<br />

Die Aufmerksamkeitshypothese (auch als Performanz-Interferenz-Hypothese bezeichnet) geht<br />

davon aus, dass Prüfungsängstliche durch aufgabenirrelevante Kognitionen abgelenkt werden.<br />

Nach Hodapp & Henneberger (1983, p.119) lassen sich die Leistungseinbussen mit Hilfe des<br />

Interferenzmodells dadurch erklären, dass Prüfungsängstliche einerseits durch aufgabenirrelevante,<br />

auf das Selbst gerichtete Sorgen abgelenkt werden <strong>und</strong> andererseits, „that anxiety<br />

hinders the individual from utilizing task-specific cues and activating relevant knowledge or<br />

skills.”<br />

Somit wird erstens die Arbeitszeit, die zum Lösen der Aufgabe zur Verfügung steht, durch<br />

ablenkende Kognitionen verkürzt (quantitative Betrachtung), zweitens führen diese Gedanken<br />

dazu, dass Testängstliche weniger aufgabenspezifische Hinweisreize aufnehmen, schneller<br />

aufgeben (ich kann die Aufgabe ja sowieso nicht) <strong>und</strong> tendenziell weniger effiziente kognitive<br />

Strategien nutzen (qualitative Betrachtung).<br />

5.2.2 Das Defizitmodell<br />

Während die Aufmerksamkeitshypothese davon ausgeht, dass Angst die Leistung<br />

beeinträchtigt, unterstellt das Defizitmodell einen umgekehrten kausalen Zusammenhang.<br />

Covington (1985, p. 63) schreibt zu Arbeiten von Culler <strong>und</strong> Holahan (1980), die diese These<br />

stützen:<br />

„These investigators proposed that some students are anxious simply because they<br />

are less well-prepared owing to inefficient study skills. Thus, rather than being a<br />

cause of poor performance, anxiety is treated as an emotional correlate of the<br />

individual’s recognition that he or she is ill-prepared for the upcoming test and<br />

hence likely to fail.”<br />

Heckhausen (1989, S. 228) beschreibt das gleiche Phänomen als „Hypothese der Reaktion auf<br />

die eigene Unfähigkeit“. In diesem Modell ist Prüfungsangst als realistische Misserfolgsfurcht<br />

aufgr<strong>und</strong> einer korrekten Einschätzung der mangelnden eigenen Fähigkeiten zu sehen.<br />

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