Gärtnern macht Schule - Ministerium für Ländlichen Raum und ...
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Das Hügelbeet<br />
Das Hügelbeet ist nach dem äußeren Erscheinungsbild<br />
wie ein Hochbeet angelegt. Die stützenden Wände<br />
fehlen jedoch <strong>und</strong> der Zweck besteht nicht in der<br />
vereinfachten Bearbeitung. Das Hügelbeet verbessert<br />
die Wachstumsbedingungen. Durch den speziellen<br />
Aufbau wird eine erhöhte Bodentemperatur<br />
<strong>und</strong> eine bessere Belüftung des Wurzelraumes erreicht.<br />
Ein solches Beet sollte möglichst in Nord-<br />
Süd-Richtung angelegt werden. Damit ist gewährleistet,<br />
dass die Sonne im Tagesablauf das Beet<br />
optimal bescheint.<br />
Aufbau<br />
Zuerst wird der Oberboden muldenartig in einer Tiefe<br />
von 20 cm abgehoben <strong>und</strong> seitlich gelagert. Die<br />
Beetbreite sollte ca. 150 cm betragen. Der ungefähr<br />
25 bis 30 cm breite <strong>und</strong> hohe Kern wird mit Zweigen<br />
<strong>und</strong> Ästen hergestellt. Das Material sollte nur langsam<br />
verrotten <strong>und</strong> vor allem <strong>für</strong> eine gute Durchlüftung<br />
sorgen.<br />
In doppelter Lage werden nun Gras- oder Rasensoden<br />
mit Bewuchs nach unten aufgelegt. Die<br />
Soden werden durch flaches Abschälen von Rasen<br />
mit dem Spaten gewonnen. Als Ersatz kann eine in<br />
Wasser eingeweichte, dicke Schicht mit Zeitungspapier<br />
verwendet werden.<br />
Danach folgt wieder eine lockere 20 cm hohe<br />
Schicht von Laub, vermischt mit pflanzlichen Garten-<br />
<strong>und</strong> Küchenabfällen. Die zusätzliche Gabe eines<br />
organischen Düngers fördert den Umsetzungsprozess<br />
<strong>und</strong> damit die Eigenwärme.<br />
Auf diese Schicht folgt eine weitere etwa 20 cm hohe<br />
Kompostauflage, welche mit 20 cm Gartenerde abgedeckt<br />
wird. Hierbei handelt es sich um den Boden,<br />
der zu Beginn beim Ausmulden angefallen ist <strong>und</strong><br />
seitlich gelagert wurde.<br />
Wenn man die Oberseite des Hügelbeetes leicht<br />
durchmuldet, wird die notwendige Wasserzufuhr<br />
ermöglicht. Eine Mischkultur verschiedener Gemüsepflanzen<br />
gedeiht hier vorzüglich.<br />
Das Kräuterbeet<br />
(vgl. Abb. 13 <strong>und</strong> Abb. 14 <strong>und</strong> 15, Seite 33/34)<br />
Kräuterbeete können aufgr<strong>und</strong> der Vielfalt von Strukturen<br />
<strong>und</strong> Farben der hier angebauten Pflanzen <strong>und</strong><br />
der Beetgestaltung den ästhetischen Wert eines<br />
Gartens beträchtlich steigern. Solche Beete können<br />
auch streng geometrisch gestaltet werden <strong>und</strong> sich<br />
dabei an die Form des Schachbretts, des Wagenrads,<br />
der Spirale oder des Irrgartens anlehnen. Kräuterbeete<br />
sind insofern Gartenelemente, die, was ihre<br />
Gestaltung anbelangt, Kreativität <strong>und</strong> Phantasie<br />
herausfordern.<br />
Ein Kräuterbeet sollte, damit es seine ästhetische<br />
Wirkung zur Geltung bringen kann, inmitten der übrigen<br />
Beete an einer möglichst sonnigen Stelle angelegt<br />
werden. Der Boden sollte locker <strong>und</strong> kalkhaltig<br />
sein. In der unmittelbaren Nähe von besonders<br />
wärmeliebenden Pflanzen, wie z.B. Gartensalbei <strong>und</strong><br />
Rosmarin, kann man ansprechend geformte <strong>und</strong><br />
gefärbte Steine platzieren, die als „Bodenheizung“<br />
wirken <strong>und</strong> bei den Pflanzen den Gehalt an ätherischen<br />
Ölen noch steigern.<br />
Die bekannte Kräuterspirale (vgl. Abb. 13) ist ein<br />
unter ökologischen Gesichtspunkten angelegtes<br />
Kräuterbeet, auf dem die Gewürzkräuter, was Bodentemperatur<br />
<strong>und</strong> -feuchte betrifft, die jeweils günstigsten<br />
Standortbedingungen vorfinden. Beim Bau<br />
sollte man landschaftstypisches Gesteinsmaterial<br />
verwenden. Als Richtmaß kann gelten, dass je 3 m 2<br />
sichtbarer Mauerfläche etwa 1,5 m 3 Bruchsteine<br />
benötigt werden. Das Innere der Spirale füllt man mit<br />
kalkhaltigem Bauschutt aus. Wenn man die Mauerfugen<br />
mit sandigem Lehm verschmiert, entstehen<br />
Nistplätze <strong>für</strong> lehmbewohnende solitäre Bienen <strong>und</strong><br />
Wespen.<br />
Abb. 13: Beispiel einer Kräuterspirale<br />
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