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Gärtnern macht Schule - Ministerium für Ländlichen Raum und ...

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7.2 Hecken<br />

Es gibt strenge <strong>und</strong> naturgewachsene Hecken. Letztere werden auch als freiwachsende Hecken bezeichnet.<br />

Sie stellen eine dichte Pflanzenwand dar, bieten Sichtschutz, können willkommene Staubfilter sein <strong>und</strong> einen<br />

begrenzenden Sicherheitsschutz bringen. Das dichte Außenkleid einer Hecke bietet Vögeln einen idealen<br />

Nistplatz. Besteht die Hecke dann noch aus Vogelnährgehölzen, so wird Nist- <strong>und</strong> Futterplatz gleichermaßen<br />

angeboten.<br />

Strenge Hecke<br />

Ein Merkmal der strengen Hecke ist der mehr oder<br />

minder regelmäßige Schnitt.<br />

Die Auswahl geeigneter Pflanzen ist sehr groß.<br />

Wichtig ist die Schnittverträglichkeit. Die Entscheidung<br />

über die Pflanzenart wird weitgehend durch<br />

den verfügbaren Standraum, die gewünschte<br />

Wuchshöhe <strong>und</strong> die Frage einer immergrünen oder<br />

sommergrünen Hecke bestimmt.<br />

Bewährte Pflanzenauswahl<br />

Niedere Hecke<br />

(bis 1 m Höhe)<br />

• Bux, Buxus sempervi-<br />

rens (niedere, frostbe-<br />

ständige Sorten)<br />

• Berberitze, z. B.<br />

Berberis thunbergii<br />

• Mahonie,<br />

Mahonia aquifolium, G<br />

• Flache Heckenmyrte,<br />

Lonicera pilleata, G<br />

• Johanniskraut,<br />

Hypericum patulum<br />

'Hidcote'<br />

Hohe Hecke<br />

(bis 3 m Höhe)<br />

• Liguster,<br />

Ligustrum vulgare, G<br />

• Hainbuche,<br />

Carpinus betulus<br />

• Rotbuche,<br />

Fagus sylvatica<br />

• Stechpalme,<br />

Ilex aquifolium, G<br />

• Feldahorn,<br />

Acer campestre<br />

• Schlehe,<br />

Prunus spinosa<br />

• Lebensbaum, Thuja<br />

occidentalis (diverse<br />

Sorten), G<br />

• Eibe, Taxus baccata<br />

(diverse Sorten), G<br />

Zusatz G bedeutet Giftpflanze<br />

Gr<strong>und</strong>sätzlich handelt es sich um schwach giftige<br />

Pflanzen. An Gr<strong>und</strong>schulen sollten solche mit roten,<br />

verlockenden Früchten gemieden werden. Im Schulgarten<br />

selbst ist eine Verwendung mit entsprechendem<br />

Hinweisschild sinnvoll. Hier gilt der Gr<strong>und</strong>satz<br />

'LERNEN STATT ENTFERNEN'. Im übrigen wird auf<br />

Literatur über Giftpflanzen verwiesen. Mit Rücksicht<br />

auf den Schul- <strong>und</strong> Pausenbetrieb sollte auf Pflan-<br />

zen mit langen Stacheln oder Dornen, wie z. B.<br />

Schlehe oder Berberitze, verzichtet werden. Giftpflanzen<br />

sind in diesem Bereich ebenfalls zu meiden.<br />

Je nach Wuchsstärke werden 2,5 - 5 Pflanzen je<br />

laufender Meter benötigt.<br />

Nach der Bodenvorbereitung (Lockerung <strong>und</strong> Bodenverbesserung,<br />

siehe Kap. 6.1.4) wird ein Pflanzgraben<br />

<strong>für</strong> die Hecke ausgehoben, in den man die<br />

Pflanzen fluchtgerecht hineinstellt. Bei Ballenpflanzen<br />

wird das Ballentuch gelöst. Wurzelnackte Pflanzen<br />

verfüllt man mit lockerem Boden. Durch leichtes<br />

Rütteln <strong>und</strong> unter gleichzeitigem Hochziehen fallen<br />

die Bodenkrümel zwischen die Wurzeln. Anschließend<br />

wird, wie nach jedem Pflanzvorgang, die Pflanze<br />

gründlich angegossen, um einen guten Boden/Wurzel<br />

Kontakt herzustellen.<br />

Durch die dichte Pflanzung stehen Heckenpflanzen<br />

in Wurzelkonkurrenz zueinander. Die Wurzeln wachsen<br />

in die Breite. Dies bedeutet, dass in unmittelbarer<br />

Nähe <strong>für</strong> andere Pflanzen schlechte Wachstumschancen<br />

bestehen. Eine Lösung stellt eine Wurzelsperre<br />

(Folie oder Kantenstein) dar. Je nach Höhe<br />

der Hecke entsteht auch eine Schattenwirkung.<br />

Der Heckenschnitt beginnt (vgl. Abb. 21, Seite 72),<br />

mit einem Aufbauschnitt, welcher aber schon auf die<br />

spätere Form Rücksicht nimmt. Um die Hecke bis<br />

zum Boden dauerhaft dicht zu erhalten, sollte sich<br />

die Form nach oben verjüngen. Damit kommt ausreichend<br />

Licht zu den unteren Trieben. Sommergrüne<br />

Hecken werden 2 x jährlich geschnitten. Dadurch<br />

bleibt die Hecke dicht. Der Hauptschnitt erfolgt in der<br />

Vegetationsruhe. Der Sommerschnitt dient der<br />

Schönheit <strong>und</strong> sollte aus Vogelschutzgründen frühestens<br />

Ende Juli erfolgen. Bei immergrünen Hecken<br />

reicht ein Schnitt Ende August.<br />

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