Gärtnern macht Schule - Ministerium für Ländlichen Raum und ...

6.4.2 Pflege
Nach der Keimung der Aussaat oder nach dem Setzen
der vorgezogenen Pflanzen beginnt die Pflege.
Die jungen Gemüsepflanzen, welche auch in Gärtnereien
als Jungware bezogen werden können, werden
in den gut vorbereiteten, gelockerten Boden gesetzt.
Um einen sofortigen Wurzelkontakt herzustellen und
schnelles Anwachsen zu gewährleisten, werden die
Pflanzen angeschlämmt. Die Fläche um die angeschlämmte
Pflanze überdeckt man nach dem Absickern
des Wassers dünn mit Boden. Dadurch wird
das Verkrusten des Bodens und die Verdunstung
von Wasser verhindert.
Die weitere Pflege besteht im Düngen und Freihalten
von unerwünschtem Aufwuchs. Durch eine flache
6.4.3 Den Garten bewässern
In Deutschland fallen gebietsspezifisch recht unterschiedliche
Niederschlagsmengen. Sie variieren zwischen
550 und 1200 l je m² im Jahr (= mm Niederschlag).
Ein Teil davon fällt während der Vegetationsruhe,
also im Winter, und sorgt für eine gute
Durchfeuchtung des Bodens. Nur eine begrenzte
Menge der Niederschläge ist pflanzenverfügbar. Da
die Niederschläge zudem nicht gleichmäßig im Jahr
verteilt sind, ist eine zusätzliche Bewässerung der
Kulturpflanzen notwendig.
Die Regel im Schulgarten ist das Gießen von Hand,
mit dem Schlauch und einer Gießbrause oder in
Ausnahmefällen mittels einer beweglichen Beregnungsanlage.
Gießkanne
Je nach Alter der Schüler bedient man sich einer 5
bis 10 l-Kanne. Dabei sind Kannen aus Kunststoff
leichter und billiger. Mit der Zeit werden diese hart
und brüchig und haben daher nur eine begrenzte
Lebensdauer. Metallkannen werden verzinkt angeboten
und sind nahezu unverwüstlich.
Ideal ist es, wenn Niederschlagswasser in einer Regentonne
gesammelt werden kann. Diese Regentonnen
sollten immer abgedeckt werden. Zum einen
wird dadurch vermieden, dass Tiere in den Behälter
fallen, zum anderen wird der Algenbewuchs erheblich
reduziert.
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Bodenlockerung kann neben der Unkrautbekämpfung
der Wasserhaushalt reguliert werden. Die Kapillaren
werden dicht unter der Bodenoberfläche zerstört,
wodurch sich die Verdunstung einschränken
lässt. So kann man ein sicher notwendiges Gießen
der Pflanzen reduzieren.
Je nach Art ist es erforderlich, die Pflanzen an Pfählen
anzubinden (Tomate) oder Rankhilfen (Erbse) zu
geben.
Bewährte Bearbeitungsgeräte sind auf Seite 39 aufgeführt.
Beregnungsanlage
Für die Beregnung einer größeren Fläche lohnt das
Aufstellen eines Regners. Solche werden als Viereck-,
Kreis- oder Sektorenregner angeboten.
Wie es der Name schon sagt, deckt der Viereckregner
eine rechteckige Fläche ab. Gute Regner
können auf verschiedene Rechteckgrößen und
Rechteckformen eingestellt werden.
Mit den Kreis- und Sektorenregnern wird eine Kreisfläche
oder ein beliebig großer Sektor beregnet.
Diese werden als verhältnismäßig robuste und gegen
Wasserverunreinigungen unempfindliche
Schwinghebelregner oder als ruhig laufende Getrieberegner
angeboten. Die Reichweite kann zwischen
einem Radius von 5 Metern bis zu 30 Metern gewählt
werden.
Je nach Wasserverbrauch muss ein entsprechend
dimensionierter Wasseranschluss mit einem Wasserdruck
von 4 bis 6 bar vorhanden sein. Es ist
selbstverständlich, dass die Schlauchdimension dem
Wasserverbrauch entsprechen muss.
Um die Wassergabe zu kontrollieren, sollte man
Regenmesser oder zylindrische Gefäße aufstellen.
Unterschiedliche Windgeschwindigkeiten und der
Abstand zum Regner können höchst unterschiedliche
Mengen bringen. Die Beregnungs- oder Gießmenge
sollte bei Ansaaten 5 mm und bei Pflanzungen
und Rasenflächen mindestens 20 mm betragen.
Als Faustzahl für eine normale Bewässerung wäh-