Gärtnern macht Schule - Ministerium für Ländlichen Raum und ...
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6.4 Säen, Pflanzen <strong>und</strong> Pflegen<br />
6.4.1 Anbauplanung <strong>und</strong> Fruchtfolge<br />
Als Gr<strong>und</strong>lage <strong>für</strong> einen Anbauplan kann der Gr<strong>und</strong>rissplan<br />
herangezogen werden. Darin finden sich die<br />
Anzahl <strong>und</strong> die Größe der Beete, welche <strong>für</strong> den<br />
gärtnerischen Anbau ausgewiesen wurden. Bestand<br />
der Garten schon im Vorjahr, so wäre der letztjährige<br />
Anbauplan eine große Hilfe.<br />
Gr<strong>und</strong>sätzliche Entscheidungen stehen bei der Planung<br />
an:<br />
• Sollen Rein- oder Mischkulturen angelegt<br />
werden?<br />
Bei Mischkulturen muss der Fruchtfolge weniger<br />
Beachtung geschenkt werden. Durch unterschiedliche<br />
Erntezeitpunkte ist es möglich, den<br />
Platz optimal zu nutzen. Außerdem sind die Flächen<br />
in der Regel besser bedeckt.<br />
Folgende Mischkulturen erwiesen sich als günstig:<br />
♦ Frühkartoffeln, Spinat, Radieschen,<br />
Kapuzinerkresse<br />
♦ Kopfsalat, Kohlrabi, Zwiebeln<br />
♦ Kopfsalat, Tomaten, Stangenbohnen,<br />
Radies/ Rettich, Kohlrabi<br />
♦ Zwiebeln, Möhren, Erdbeeren<br />
♦ Mangold, Buschbohnen, Kopfkohl, Möhren,<br />
Radies<br />
♦ Buschbohnen, Tomaten, Rosenkohl,<br />
Mangold<br />
♦ Kopfsalat, Porree, Rettich, Rosenkohl,<br />
Kohlrabi<br />
♦ Gurken, Kohlrabi, Dill, Zwiebeln,<br />
Stangenbohnen<br />
♦ Kohlrabi, Spinat, Gurken, Kopfsalat<br />
♦ Erdbeeren, Knoblauch, Lauch, Zwiebeln<br />
♦ Erbsen, Kopfsalat oder Spinat<br />
♦ Rote Bete, Kohl <strong>und</strong> Lauch<br />
• Was wurde bisher auf der Fläche kultiviert?<br />
Die Hauptkultur sollte von Jahr zu Jahr wechseln.<br />
Nach Starkzehrern sollte eine Gründüngung (vgl.<br />
Kap. 6.1.4) erfolgen. Danach sind Schwachzehrer,<br />
Mittelzehrer <strong>und</strong> schließlich wieder Starkzehrer<br />
möglich. Mit der Fruchtfolge kann die Übertragung<br />
von Krankheiten weitgehend vermieden<br />
werden. Dies bedeutet, dass Pflanzen der glei-<br />
chen Familie möglichst nicht an gleicher Stelle in<br />
Folge gepflanzt werden.<br />
• Zählt die Pflanze zu den Stark-, Mittel- oder<br />
Schwachzehrern?<br />
Hierzu ist es vorteilhaft, den Anbau in 3 Bereiche<br />
zu gliedern:<br />
Bereich 1 Bereich 2 Bereich 3<br />
Starkzehrer Mittelzehrer Schwachzehrer<br />
Kohlgemüse Fenchel Bohnen<br />
Gurken Möhren Feldsalat<br />
Kartoffeln Rettich Kräuter<br />
Sellerie Salat Radieschen<br />
Tomaten Schwarzwurzeln Zwiebel<br />
Der Wechsel zwischen den einzelnen Bereichen<br />
wurde bereits beschrieben. Bei der Anbauplanung<br />
sollte man nach kräftiger organischer Düngung<br />
zuerst die Starkzehrer vorsehen. Bei der<br />
Mischkultur ist es ratsam, Pflanzen mit ähnlichem<br />
Nährstoffbedarf zu kombinieren. Den Schwachzehrern<br />
reichen die im Boden vorhandenen<br />
Nährstoffe. Eine Düngung ist hier nicht erforderlich.<br />
• Wie lange sind jeweils die Kulturzeiten?<br />
Die Wahl besteht zwischen Kurzzeitkulturen wie<br />
Kresse <strong>und</strong> Langzeitkulturen wie Blumenkohl bis<br />
hin zu Dauerkulturen, wie sie eine Reihe unserer<br />
Gewürzkräuter darstellen. Ähnliche Bedingungen<br />
finden wir auch bei Blumen.<br />
Es empfiehlt sich, <strong>für</strong> die Beete die Kulturzeiten in<br />
Form eines Strichdiagramms festzulegen. So<br />
können Überschneidungen bei den Pflanz- <strong>und</strong><br />
Saatterminen abgelesen werden.<br />
Die Bepflanzungsvorschläge auf den Seiten 56<br />
<strong>und</strong> 57 <strong>für</strong> Nutzgartenbeete zeigen, wie man Beete<br />
während eines Gartenjahres bestellen kann.<br />
Solche Pläne können auch von Schülern mit dem<br />
Computer über das Zeichnenprogramm von<br />
WORD erstellt werden. Als Zeichnungselemente<br />
können hierbei Linie, Rechteck <strong>und</strong> Textfeld verwendet<br />
werden.<br />
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