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Gärtnern macht Schule - Ministerium für Ländlichen Raum und ...

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7.8 Trockenbiotope<br />

Trockenbiotope sind leicht anzulegen. Beim Bau von Steinbeeten schichtet man über einer Gesteinsschicht<br />

Erde auf, die mit unterschiedlich dicken Steinen durchsetzt ist. In die Böschungen bringt man zur Drainage<br />

größere Gesteinsbrocken ein. Diese müssen mit ihrer breitesten Seite aufliegen <strong>und</strong> so eingebettet werden,<br />

dass sie auch seitlich bis zur Oberkante mit Erde bedeckt sind. Nur so entstehen Wuchsorte <strong>für</strong> Polsterpflanzen.<br />

Die nach Süden gerichtete Seite eines solchen Steinbeetes stellt Extremstandorte bereit, die sonnig,<br />

heiß <strong>und</strong> trocken sind. Je nachdem, welches Gesteinsmaterial (z.B. Kalksteine oder Sandsteine) verwendet<br />

wird, erhält man kalkreiche bzw. kalkarme Standorte.<br />

Trockenstandorte können auch durch Aufschüttung<br />

von Sand <strong>und</strong> Kies geschaffen werden, über die<br />

man eine Schicht mageren Boden ausbreitet. Nach<br />

Möglichkeit sollte man zuvor den Mutterboden abtragen.<br />

Mit Hilfe von schluffigem Sand können auch in<br />

einer Wiesenfläche kleine Trockenbereiche angelegt<br />

werden. Man plaggt dann einen etwa 1 m 2 großen<br />

Bereich von der Grasnarbe ab <strong>und</strong> hebt nun ein etwa<br />

30 bis 50 cm tiefes Loch aus. Dieses füllt man dann<br />

mit schluffhaltigem Sand auf. Solche Stellen sind<br />

geeignete Brutplätze <strong>für</strong> Sandbienen (Arenaria) <strong>und</strong><br />

Schmalbienen (Halictus). Die Nester bestehen aus<br />

einem verzweigten Röhrensystem.<br />

Auf ähnliche Weise lässt sich auch der Boden im<br />

Saumbereich einer Hecke ausmagern.<br />

7.9 Anlage von Totholzstapeln<br />

Im Schulgarten anfallendes Schnittholz kann zusammen mit im Wald gesammelten Material zeilenförmig in<br />

bis zu 100 bis 150 cm hohen Stößen gestapelt werden, wo es langsam verrottet. Wenn man unterschiedlich<br />

dickes Ast- <strong>und</strong> Stammholz verwendet <strong>und</strong> dazu noch die Schichtrichtungen wechselt, entstehen zahlreiche<br />

Hohlräume.Totholz bietet Nistplätze <strong>für</strong> Vögel (Rotkehlchen, Zaunkönig) <strong>und</strong> holzbewohnende Wildbienen,<br />

vor allem <strong>für</strong> die in den wärmeren Landesteilen in Gärten häufige Holzbiene.<br />

Markhaltige Triebstücke, z.B. von Brombeere, Himbeere<br />

<strong>und</strong> Hol<strong>und</strong>er fördern, noch die Ansiedlung<br />

von Wildbienen. Solche Holzhaufen können, vor<br />

allem zur Brutzeit von Vögeln, mit Rosenschnitt bedeckt<br />

<strong>und</strong> durchsetzt werden. Immer wieder ist zu<br />

beobachten, dass Marienkäfer in Gemeinschaften in<br />

solchen Holzstößen überwintern. Totholzstapel sind<br />

im übrigen Lebensräume <strong>für</strong> Kleinsäuger<br />

(z.B.Spitzmäuse, Igel, Mauswiesel).<br />

Abb. 27: Trockenbiotop<br />

Abb. 28: Totholzstapel<br />

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