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Gärtnern macht Schule - Ministerium für Ländlichen Raum und ...

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Die Schnitthäufigkeit wird auf 2 bis 3 Schnitte im<br />

Jahr reduziert. Der Schnittzeitpunkt soll so gelegt<br />

werden, dass möglichst viele Kräuter bereits Samen<br />

gebildet haben. Das Mähgut muss auf der<br />

Fläche zum Trocknen (Heu) verbleiben. Beim<br />

Wenden kann Saatgut ausfallen, was <strong>für</strong> den<br />

Fortbestand vieler Kräuter notwendig ist. Danach<br />

7.7 Bau von Trockenmauern<br />

78<br />

muss es selbstverständlich entfernt werden. Das<br />

lange Wachstum <strong>und</strong> der erste, tiefe Schnitt werden<br />

die Rasengräser reduzieren. Auf Düngung<br />

<strong>und</strong> Bewässerung muss selbstverständlich verzichtet<br />

werden. So wird sich langsam eine neue<br />

Flora durchsetzen, welche weit mehr Bestand<br />

haben wird als eine Wiesenneuansaat.<br />

Als Baumaterial nimmt man am besten Gesteine, die in der Umgebung vorkommen. Für eine etwa 3 m 2 große,<br />

einseitige Sichtfläche einer durchschnittlich 50 cm breiten, freistehenden Mauer benötigt man etwa 1,5-2<br />

m 3 oder ca. 3-3,5 t plattenförmige Steine.<br />

So geht man vor:<br />

1. Vor Baubeginn die Lage <strong>und</strong> Ausdehnung der<br />

Mauer mit Holzpflöcken <strong>und</strong> Schnüren markieren.<br />

2. Ein wenigstens 20 cm tiefes F<strong>und</strong>ament aus<br />

Schottersteinen legen, damit ablaufendes Wasser<br />

versickern kann <strong>und</strong> die Mauer im Winter<br />

nicht auffriert.<br />

3. Plattenförmige Steine aus Sandstein oder Kalk in<br />

verschiedenen Größen aufschichten. Keine Bindemittel<br />

wie Zement <strong>und</strong> Kalk verwenden. Unebenheiten<br />

der Steine mit lehmigem Rohboden<br />

oder Schotter ausgleichen. Die Steine sollten ca.<br />

10 bis 20° nach hinten geneigt zu liegen kommen.<br />

Im Innern der Mauer als Unterschlupf <strong>für</strong><br />

Tiere verschieden große Höhlungen aussparen.<br />

Einige Höhlen, möglichst an der Ostseite, mit trockenem<br />

Moos <strong>und</strong> Streu von Nagetieren füllen 1 .<br />

Das fördert die Ansiedlung von Hummelarten.<br />

4. Hinter dem emporwachsenden Mauerwerk lockeres<br />

Gesteinsmaterial aus Kies, Schotter oder<br />

Bauschutt einbringen, damit Oberflächenwasser<br />

rasch versickern kann.<br />

Abb.26: Aufbau einer Trockenmauer<br />

1 Streu von Goldhamster, Mäusen oder Meerschweinchen<br />

ist in Zoohandlungen erhältlich.<br />

Landschaftsgärtnerische Gesichtspunkte <strong>für</strong> den<br />

Bau einer Bruchsteinmauer:<br />

Es ist darauf zu achten, dass die Steine neben- <strong>und</strong><br />

übereinander passen. Die Stoßfugen dürfen nicht<br />

übereinanderliegen, sie müssen vielmehr seitlich<br />

versetzt werden. Lücken können mit kleineren Steinen<br />

ausgezwickt werden. Ein Mauerwerk wirkt reizvoll,<br />

wenn die verwendeten Steine zwei- bis dreimal<br />

so lang wie hoch sind <strong>und</strong> Schichtwechsel auftreten.<br />

F<strong>und</strong>ament, Mauerstärke <strong>und</strong> Anlauf (Schrägung)<br />

bestimmen die Stabilität einer Mauer. Die Mauerstärke<br />

sollte am Fuß etwa ein Drittel der Höhe, mindestens<br />

aber 30 bis 40 cm betragen. Der Anlauf<br />

beträgt im allgemeinen 10 bis 20 % der Höhe (nach<br />

Baetzner, A.: Natursteinarbeiten des Landschaftsgärtners,<br />

Stuttgart 1968)<br />

Freistehende Mauern sollten aus Stabilitätsgründen<br />

bei einer Höhe von 1,00 m an der Basis 0,80 bis<br />

1,00 m breit sein. Hinter die Mauer wird Schottermaterial<br />

gebracht, um jeglichen Kontakt zwischen Mauer<br />

<strong>und</strong> Gartenboden zu unterbinden. Auf diese Weise<br />

wird ein zu hohes Nährstoff- <strong>und</strong> Wasserangebot<br />

<strong>für</strong> die Mauerpflanzen vermieden.<br />

Der biologische Wert einer Mauer resultiert aus den<br />

zahlreichen Hohlräumen <strong>und</strong> der Fähigkeit des Gesteins,<br />

Wärme zu speichern. Drei gr<strong>und</strong>verschiedene<br />

Lebensbereiche finden sich an einer Mauer:<br />

Mauerkrone, Mauerritzen <strong>und</strong> Mauerfuß. An einer<br />

Mauer leben bevorzugt Pflanzen <strong>und</strong> Tiere, die von<br />

Natur aus an spaltenreichen besonnten Felsen zu<br />

finden sind.

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