Gärtnern macht Schule - Ministerium für Ländlichen Raum und ...
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Geneigte Dächer können auch begrünt werden.<br />
Auch hier ist die wurzelfeste Folie aufzulegen. Die<br />
Begrünung kann nicht durch eine Schüttung loser<br />
Masse erfolgen. Hier wird es erforderlich, eine bereits<br />
gut durchwurzelte, dünne Pflanzendecke aufzulegen.<br />
Die einfachste Variante besteht darin, daß<br />
man Rasen oder kurz gemähte Wiesensoden in<br />
einer Höhe von ca. 3 cm abträgt <strong>und</strong> auf das Dach<br />
auflegt.<br />
Auch eine extensive Dachbegrünung muss gepflegt<br />
werden. Die Pflege kann sich auf einen oder zwei<br />
7.5 Aufstellen <strong>und</strong> Bepflanzen von Gefäßen<br />
jährliche Durchgänge beschränken. Dabei ist vorwiegend<br />
aufkommender Gehölzbewuchs rechtzeitig<br />
durch Ziehen zu entfernen. Um den Kulturpflanzen<br />
die Konkurrenz zu nehmen, ist jeglicher Fremdbewuchs<br />
zu entfernen.<br />
Dachgärten haben in der Regel an den Rändern kein<br />
Geländer. Selten ist ein gefahrloser Aufstieg vorhanden.<br />
Mit Rücksicht auf die Unfallverhütungsvorschriften<br />
müssen alle Personen auf einem Dach gegen<br />
Abstürzen gesichert werden.<br />
Verfügt eine <strong>Schule</strong> nur über versiegelte Flächen <strong>und</strong> ist eine Entsiegelung solcher Flächen nicht möglich, so<br />
bietet sich das Aufstellen von Pflanzbehältern an. Die Auswahl reicht hier vom Holzkübel, einem halbierten<br />
Holzfass, über Betongefäße, gebrauchte Betonringe bis zu Tongefäßen. Häufig werden den <strong>Schule</strong>n gebrauchte<br />
Behälter von der Industrie oder dem Baugewerbe angeboten. Für eine Pflanzung ist es wichtig,<br />
dass die Behälter nicht mit pflanzenfeindlichen Anstrichen (Teeröle) behandelt wurden. Ferner sollte jeder<br />
Behälter einen Wasserablauf in Bodennähe haben. Ist dieser Ablauf 5 bis 10 cm über dem Boden, so kann<br />
ein solcher Behälter als Pflanzgefäß mit Wasserspeicher genutzt werden, ein Vorteil, welcher sich gerade in<br />
der Ferienzeit günstig auswirkt.<br />
Der Gefäßboden wird mit einem dränfähigen Material<br />
(Flusssand, Splitt) 2 bis 5 cm hoch abgedeckt. Im<br />
Falle einer Anstaulösung sollte das Material viele<br />
Hohlräume haben (Blähton, Schaumlava, Ziegelsplitt)<br />
<strong>und</strong> wird vor dem Verfüllen mit Bodensubstrat<br />
mit einem Vlies abgedeckt, das ca. 100 g/m 2 wiegt.<br />
Für die Substratfüllung eignen sich alle Pflanzerden,<br />
wie sie im Handel angeboten werden. Selbstverständlich<br />
kann auch ein Gemisch selbst hergestellt<br />
werden. In großen Pflanzgefäßen verfüllt man den<br />
7.6 Umwandlung von Rasen in Blumenwiesen<br />
unteren Bereich der Substratschicht bis 40 cm unter<br />
Oberkante mit Rohboden (ohne organische Bestandteile).<br />
Die obere Schicht kann aus Kompost <strong>und</strong><br />
Torfersatzstoff (wie Rindenhumus) im Verhältnis 1 :<br />
3 gemischt werden. Solche Mischungen sind noch<br />
aufzudüngen <strong>und</strong> eventuell aufzukalken. Die Aufwandmenge<br />
kann nur durch eine Bodenanalyse<br />
ermittelt werden.<br />
Je nach Standort, Funktion <strong>und</strong> Größe bietet sich ein<br />
solches Pflanzgefäß z.B. <strong>für</strong> Blüten-, Schling- oder<br />
Gemüsepflanzen (Tomaten) an.<br />
Häufig besteht der Wunsch, vorhandene Rasenflächen, welche nicht der schulischen Nutzung dienen, in eine<br />
Wiese umzuwandeln. Dabei soll die Artenvielfalt gefördert werden. Neben Gräsern sollen sich auch Kräuter<br />
ausbreiten können.<br />
Rasenflächen haben sich nicht nur aufgr<strong>und</strong> der<br />
ursprünglichen Aussaat so entwickelt. Vielmehr hat<br />
die bisherige Pflege mit hoher Stickstoffdüngung, die<br />
regelmäßige Bewässerung <strong>und</strong> der regelmäßige<br />
Schnitt diese gewünschte Form der Begrünung ermöglicht.<br />
Es ist daher nicht sinnvoll, durch Umbrechen<br />
der Rasennarbe <strong>und</strong> Einsaat einer Wiesen-<br />
blumenmischung eine plötzliche Umstellung zu erzwingen.<br />
Die Nährstoffverhältnisse, gerade bei bindigen<br />
Böden, müssen sich erst ändern; die Fläche<br />
muss „abgemagert“ werden. Es kann daher empfohlen<br />
werden, die Umstellung durch eine geänderte<br />
Pflege <strong>und</strong> Nachsaat von Wiesenkräutern langsam<br />
vorzunehmen.<br />
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