13.12.2012 Aufrufe

Gärtnern macht Schule - Ministerium für Ländlichen Raum und ...

Gärtnern macht Schule - Ministerium für Ländlichen Raum und ...

Gärtnern macht Schule - Ministerium für Ländlichen Raum und ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

end der Kultur gelten etwa 10 l Wasser pro m 2. . In<br />

Abhängigkeit von den Bodenverhältnissen <strong>und</strong> Kulturen<br />

ist die Zahl nach oben oder unten anzupassen.<br />

Um die dauernde Kontrolle zu vermeiden, bedient<br />

man sich einer Wassermengenuhr. Diese arbeitet<br />

ohne Strom. Die errechnete Wassermenge wird,<br />

ähnlich eines Kurzzeitweckers, eingestellt <strong>und</strong> schaltet<br />

danach automatisch ab. Bei der Bewässerung<br />

gilt die Regel: „Lieber einmal kräftig, als häufig<br />

geringe Mengen“.<br />

Der weitaus größte Teil des Gießwassers sucht oder<br />

schafft sich gleich dem Niederschlagswasser einen<br />

Abfluss in dünnen Kapillaren. Sobald die Oberfläche<br />

abgetrocknet ist, sollte man die Fläche hacken bzw.<br />

flach bearbeiten. Die Wasserabgabe an die Luft<br />

wird, wie beschrieben, dadurch reduziert. Die gleiche<br />

Wirkung erzielt man durch Auflegen einer Mulchschicht.<br />

Neben dem bekannten Rindenmulch haben<br />

sich auch Produkte aus Kokosfasern bewährt.<br />

Schwarzes Bändchengewebe ist in der Lage, das<br />

Wasser durchzulassen <strong>und</strong> gleichzeitig die Funktion<br />

einer Mulchschicht zu ersetzen. Als Nebenwirkung<br />

tritt durch die Verdunklung des Boden eine Unkrautunterdrückung<br />

ein. Das notwendige Sonnenlicht fehlt<br />

<strong>und</strong> somit können Unkräuter keine Photosynthese<br />

betreiben, sie werden sozusagen ausgehungert.<br />

Ein sehr trockener Boden kann keine großen Wassermengen<br />

aufnehmen. Das Wasser perlt wie bei<br />

einem trockenen Schwamm ab. Der richtige Weg in<br />

6.4.4 Gartenarbeit im Jahresverlauf<br />

Säen, Pflanzen <strong>und</strong> Pflegen sind sehr alte <strong>und</strong> elementare<br />

Kulturtechniken, die bis heute nichts an<br />

Bedeutung eingebüßt haben. Zahlreiche bildhafte<br />

Redewendungen <strong>und</strong> Ausdrücke in unserem<br />

Sprachgebrauch dokumentieren die enge praktische<br />

<strong>und</strong> emotionale Verflechtung unseres Lebens mit<br />

dem Anbau von Pflanzen. Vor allem das alljährliche<br />

Säen <strong>und</strong> Pflanzen im Frühling versinnbildlicht uns<br />

Menschen, vor allem auch den Kindern, den Neuanfang<br />

nach einer Zeit der Kälte, Stagnation <strong>und</strong> des<br />

Sterbens. In dieser Zeit ist auch besonders gut zu<br />

beobachten, wie Pflanzen entstehen <strong>und</strong> heranwachsen;<br />

denn die pflanzliche Entwicklung geht<br />

gerade im Frühling <strong>und</strong> Frühsommer mit sehr augenfälligen<br />

Entfaltungs- <strong>und</strong> Krümmungsbewegungen<br />

einher. Diese Prozesse werden vor allem dann<br />

intensiv erlebt, wenn es beim Aussäen, Pikieren,<br />

Pflanzen <strong>und</strong> Pflegen um die „eigenen“ Pflanzen<br />

einer solchen Situation besteht darin, zunächst den<br />

Boden <strong>für</strong> kurze Zeit (3 bis 5 mm) zu beregnen <strong>und</strong><br />

nach einer Pause von ½ bis 1 St<strong>und</strong>e die Restmenge<br />

zu geben.<br />

Man sollte möglichst in den Abend- oder frühen Morgenst<strong>und</strong>en<br />

bewässern. Neben der Pflanzenverträglichkeit<br />

spart man auch eine Menge Wasser. Wenn<br />

man statt abends morgens gießt, ist die Schneckengefahr<br />

nicht so groß. Je nach Regnertyp wird das<br />

Wasser in größeren Tropfen oder fein zerstäubt<br />

ausgebracht. Kleine Wassertropfen verdunsten bei<br />

Sonnenschein noch bevor sie den Boden berühren.<br />

Dabei wird teilweise nur 60 % der Beregnungsmenge<br />

pflanzenverfügbar. Der weiche Wasserstrahl<br />

einer Gießkanne kann kaum durch eine andere<br />

Technik ersetzt werden.<br />

Tröpfchenbewässerung<br />

Aus den heißen Klimazonen, in denen Wassermangel<br />

herrscht, kommt die Entwicklung der Töpfchenbewässerung.<br />

Mit geringem Druck ( mind.1 bar) wird<br />

Wasser durch dünne Kunststoffröhrchen direkt zur<br />

Pflanze geleitet. Dabei kann sehr genau dosiert werden.<br />

Nur in den unmittelbaren Wurzelbereich gelangt<br />

das Wasser <strong>und</strong> geht nicht durch Verdunstung verloren.<br />

Diese Methode hat sich auch <strong>für</strong> die Bewässerung<br />

von Topf- <strong>und</strong> Containerkulturen durchgesetzt.<br />

geht. Die Bereitschaft, Verantwortung <strong>für</strong> Pflanzen<br />

zu übernehmen, wird dadurch in besonderem Maße<br />

gefördert. Aus naturerzieherischen Gründen ist es<br />

naheliegend, solches Saatgut auszubringen, das<br />

man selbst im vorangegangenen Jahr gesammelt<br />

hat, weil dadurch der Kreislauf von Werden <strong>und</strong> Vergehen<br />

anschaulich erfahren werden kann. Bei der<br />

Samenernte sollte dann darauf geachtet werden,<br />

dass kein Saatgut von Hybrid-Sorten gewonnen wird.<br />

In welchem Maße das Säen, Pflanzen <strong>und</strong> Pflegen<br />

von den Jahreszeiten, vor allem den phänologischen,<br />

bestimmt wird, zeigt der Phänologische Kalender<br />

auf den Seiten 63-65. Dieser soll auch dazu<br />

anregen, die Naturbeobachtung verstärkt in das<br />

<strong>Gärtnern</strong> einzubeziehen.<br />

61

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!