Gärtnern macht Schule - Ministerium für Ländlichen Raum und ...
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7.3 Wandbegrünungen<br />
Viele Gebäude haben große, fensterlose Fassaden. Hier bietet sich eine Wandbegrünung an. Leider ist nicht<br />
jede Gebäudewand von der Konstruktion her geeignet <strong>für</strong> eine Begrünung. Daher muss in jedem Falle eine<br />
Genehmigung des Schulträgers eingeholt werden.<br />
Selbstklimmer haben Haftorgane <strong>und</strong> können sich<br />
ohne Hilfe an der Wand festhalten. Sie benötigen<br />
keine Rankhilfe, sind aber auf eine stabile Wand<br />
angewiesen. Vorgehängte Wände <strong>und</strong> solche mit<br />
einem Isolierputz eignen sich nicht. In solchen Fällen<br />
muss eine Schlingpflanze mit einem Rankgerüst<br />
gewählt werden. Da auch hier ein Eingriff in die Konstruktion<br />
erfolgt, ist eine Genehmigung erforderlich.<br />
Nichtrostende Verankerungen sind unabdingbar. Die<br />
Konstruktionen reichen von Holz über kunststoffummantelte<br />
Stahlseile bis zu Stahlkonstruktionen.<br />
Der direkte Kontakt der Pflanze zu Metall kann im<br />
Winter zu Frostschäden führen.<br />
Zu den Selbstklimmern gehören:<br />
• Efeu in verschiedenen Arten als immergrüne<br />
Variante<br />
• Wilder Wein (Parthenocissus 'Veitchii') als sommergrüner<br />
Ranker mit einer phantastischen<br />
Herbstfärbung,<br />
• Kletterhortensie<br />
7.4 Dachbegrünungen<br />
76<br />
Alle anderen Pflanzen benötigen eine Rankhilfe:<br />
• Akebia, mit kleinen Blättern,<br />
• Aristolochia, die Pfeifenwinde mit sehr großen<br />
Blättern als Spätaustreiber,<br />
• Clematis, die Waldrebe in sehr vielen Sorten mit<br />
Blütenfarben weiß, blau, rot,<br />
• Lonicera, das von Bienen gern angenommene<br />
Geisblatt,<br />
• Wisteria, ein sehr früh, blau blühender Schlinger,<br />
• Rosen mit einem reichen Angebot von der Wildform<br />
bis zur Zuchtform.<br />
Alle Schlingpflanzen mit Ausnahme der Rosen<br />
kommen aus baumbestandenen Gebieten. Sie leben<br />
dort mit der Konkurrenz des Baumes, den sie als<br />
Rankhilfe nutzen. Daher bevorzugen sie einen<br />
feuchten, tiefgründigen <strong>und</strong> schattigen Fuß, aber<br />
einen sonnigen Kopf.<br />
Die Begrünung größerer <strong>und</strong> vor allem hoher Schulgebäude ist eine Aufgabe <strong>für</strong> Fachfirmen. Bei Dachflächen<br />
über beheizten Räumen sind sehr viele bauphysikalischen Eigenschaften zu berücksichtigen <strong>und</strong> sollten<br />
deshalb besser in der Hand eines Fachmannes liegen.<br />
Auf dem Schulgelände treffen wir eine Reihe von<br />
nicht beheizten Nebengebäuden wie Garagen oder<br />
Geräteschuppen an. Diese eignen sich vorzüglich <strong>für</strong><br />
eine Dachbegrünung. Eine Genehmigung <strong>für</strong> das<br />
Vorhaben ist unbedingt vom Schulträger einzuholen.<br />
Die Begrünung eines Daches beginnt immer mit<br />
dem Auflegen einer wurzelfesten Folie, welche an<br />
einen Ablauf angeschlossen wird. Durch die Höhe<br />
des Ablaufes kann eine geringe Wassermenge angestaut<br />
werden. Dabei ist darauf zu achten, dass<br />
Rand <strong>und</strong> Wandanschlüsse mindestens 20 cm über<br />
die Anstauhöhe hinausgehen, um Gebäudeschäden<br />
zu verhindern.<br />
Ein spezielles Substrat (Mischung mineralischer<br />
Stoffe ohne abschlämmbare Teile) ist in der Lage,<br />
Wasser zu speichern <strong>und</strong> ein Wachstum der Pflanzen<br />
zu ermöglichen. Bewährt haben sich Stoffe wie<br />
Schaumlava, Ziegelsplitt, Blähton <strong>und</strong> Bims.<br />
Eine Vielzahl von Pflanzen haben sich <strong>für</strong> eine solche<br />
Begrünung bewährt. Hierzu zählen alle Pflanzen,<br />
welche trockenheitsverträglich sind oder die Trockenperiode<br />
durch Einziehen in eine Zwiebel überdauern.<br />
Hier einige Beispiele:<br />
Mauerpfeffer (Sedum), Thymian, Steinnelke, Lavendel,<br />
Fingerkraut, Dachwurz, Schnittlauch, Lein, Johanniskraut<br />
(Hypericum polyphyllum), Steinbrech<br />
sowie alle niederen Zwiebelpflanzen.