Gärtnern macht Schule - Ministerium für Ländlichen Raum und ...
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Gemüseart<br />
absolute<br />
Mindestkeimtemperatur <br />
Keimungsdauer<br />
(Tage)<br />
bei Bodentemperatur<br />
von<br />
Optimal-<br />
tempe-<br />
ratur<br />
°C 10°C 20°C °C<br />
Salatgurke 12,7 - 9 25-28<br />
Tomate 8,7 68 8 20-25<br />
Buschbohne 7,7 57 11 25<br />
Paprika 6,7 89 24 25<br />
Sellerie 4,6 44 15 20<br />
Kopfsalat 3,5 11 4 15-18<br />
Zuckererbse 3,2 13 5 20<br />
Endivie 2,2 12 5 20<br />
Rote Bete 2,1 15 7 20<br />
Lauch 1,7 27 12 20-25<br />
Zwiebel 1,4 25 12 15-20<br />
Rotkohl 1,3 12 6 20<br />
Blumenkohl 1,3 13 6 20<br />
Möhre 1,3 20 9 22<br />
Radies 1,2 9 4 20<br />
Gartenkresse 1,0 7 3 20<br />
Weißkohl 1,0 12 6 20<br />
Spinat 0,1 11 6 15-20<br />
Feldsalat 0,0 16 8 20<br />
Petersilie 0,0 27 13 25<br />
Tabelle 5: Keimtemperatur <strong>und</strong> Keimdauer einiger<br />
Gemüsearten<br />
(geändert nach Wagenvoort, Bierhuizen<br />
1974 <strong>und</strong> anderen Autoren)<br />
Erfolgt die Aussaat direkt ins Freiland, so sollte der<br />
Keimzeitpunkt <strong>und</strong> die anschließende Kultur nach<br />
dem 15. Mai (Eisheilige) liegen. Ist man ungeduldig<br />
oder wünscht man sich einen früheren Erntezeitpunkt,<br />
so können die Pflanzen schon vor diesem<br />
Termin ins Freiland ausgesät <strong>und</strong> mit Folie bzw.<br />
Vlies abgedeckt oder im Haus in Töpfen bzw. Schalen<br />
angezogen werden. Die Auspflanzung erfolgt<br />
dann nach dem 15. Mai. Voraussetzung <strong>für</strong> die Vorkultur<br />
ist ein temperierter <strong>Raum</strong> mit ausreichend<br />
Helligkeit. Um überlange, weich gewachsene Jungpflanzen<br />
zu vermeiden, muss die Temperatur mit der<br />
Helligkeit in Relation stehen. Je wärmer der Anzuchtstandort<br />
ist, desto heller sollte er sein. Neben<br />
der Fensterbank eignen sich besonders Frühbeete<br />
oder Gewächshäuser. Bei solchen unter Glas gezogenen<br />
Pflanzen empfiehlt es sich, sie vor der Weiterkultivierung<br />
im Freiland abzuhärten. Dies bedeutet,<br />
dass die Pflanzen innerhalb von 1-2 Wochen<br />
allmählich an Freilandverhältnisse angepasst werden,<br />
indem man sie tagsüber ins Freie bringt <strong>und</strong><br />
abends ins Haus zurückholt oder im Freien frostsicher<br />
abdeckt.<br />
Erfolgt die Aussaat in Töpfen oder in Schalen, so ist<br />
ein unkrautfreies Substrat zu empfehlen. Im Freien<br />
bedarf es einer guten Bodenvorbereitung. Je feiner<br />
das Saatgut, desto gleichmäßiger <strong>und</strong> feiner sollte<br />
der Boden gekrümelt sein. Die Aussaat sollte nie in<br />
kalten, schlecht durchlüfteten <strong>und</strong> nassen (Wasserstau)<br />
Böden erfolgen.<br />
Um Böden <strong>und</strong> Substrate auf ihre Eignung <strong>für</strong> Pflanzen<br />
zu testen, bietet sich ein Keimversuch an. Hierzu<br />
werden schnellkeimende Pflanzenarten ausgewählt<br />
(Kresse, Senf). Schon die ersten Blätter, welche sich<br />
nach den Keimblättern entwickeln, lassen eine Beurteilung<br />
aufgr<strong>und</strong> der Farbe zu. Eine Belastung mit<br />
Schwermetallen wie Blei oder Cadmium kann jedoch<br />
nur durch eine Bodenuntersuchung festgestellt werden.<br />
Nach der Bodenvorbereitung erfolgt die Aussaat.<br />
Diese kann in unterschiedlicher Form erfolgen:<br />
• in Reihen<br />
• in Horsten<br />
• breitwürfig<br />
Entsprechend werden Reihen oder Mulden gebildet<br />
<strong>und</strong> anschließend das Saatgut mit Boden oder Substrat,<br />
bei feinen Saaten mit Sand, überdeckt. Die<br />
Faustregel besagt, dass die Überdeckung der doppelten<br />
Korngröße entsprechen soll. Zu flach eingebrachter<br />
Samen trocknet schnell aus, zu tief eingebrachtes<br />
Saatgut bringt die Kraft nicht auf, durch den<br />
Boden zu stoßen. Bei breitwürfigen Saaten wird das<br />
Saatgut mit einem Rechen oder besser einer Igelwalze<br />
leicht eingearbeitet. Dabei wird der Rechen<br />
wie eine Hacke <strong>und</strong> keinesfalls ziehend verwendet.<br />
Anstelle des Einarbeitens kann man auch den Boden<br />
mittels Sieb gleichmäßig über die Saat streuen.<br />
Anschließend wird das Saatgut angedrückt, um guten<br />
Bodenkontakt zu erhalten. Dies geschieht mit<br />
einem Brett oder einer leichten Walze.<br />
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