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SPORTaktiv August 2017

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W<br />

er einmal das Tagwerden in den Bergen<br />

erlebt hat, weiß, dass irre frühes<br />

Aufstehen reichlich belohnt wird. Als<br />

Neuling im Sonnenaufgangswandern<br />

braucht man, vom Wecker unsanft aus<br />

dem Tiefschlaf gerissen, zunächst jedoch<br />

ein paar Augenblicke zur Orientierung.<br />

Es ist 2.15 Uhr. Tiefste Nacht. Bin ich<br />

völlig verrückt? Jetzt aufstehen? Der<br />

innere Schweinehund wird elefantengroß.<br />

Doch Camilla, die Chefin des<br />

Hotel Sonne, wartet um 2.45 Uhr.<br />

„Nach dem Gewitter am Nachmittag<br />

wird es ein perfekter Morgen werden“,<br />

hat sie am Vorabend versprochen. Das<br />

Schweinehündchen jammert – das Wetter<br />

wird sicher nicht schön. Ein Blick in<br />

den sternenklaren Nachthimmel bringt<br />

Gewissheit – es passt. Zwar irre, aber es<br />

geht los! Pünktlich um 2.45 Uhr sitzen<br />

wir im Kleinbus. Guide Camilla, klar.<br />

Und sechs „Verrückte“, die alle ein Ziel<br />

haben: Vor Sonnenaufgang am Tristkogel<br />

(2.095 m) hoch über dem Talschluss<br />

des Salzburger Glemmtales zu sein.<br />

Im Hotelbus geht es durch die Nacht<br />

tief ins Tal hinein. Ein Kuhgitter im<br />

Boden signalisiert das Asphaltende. Die<br />

Forststraße führt Richtung Lindlingalm.<br />

Rehe, die auf einer Wiese neben der<br />

Straße stehen, tauchen kurz im Lichtkegel<br />

des Autos auf. Auf knapp 1.300<br />

m Seehöhe wird der Bus geparkt. Wir<br />

wissen, jetzt sind wir dran.<br />

GIPFEL<br />

Start bei totaler Dunkelheit<br />

Nachdem die Hotelchefin das Licht des<br />

Autos abgeschaltet hat, sind wir mitten<br />

drin in der völligen Dunkelheit der<br />

Nacht. Für die etwa 800 Höhenmeter<br />

bleiben zwei Stunden Zeit. Unsere sieben<br />

Stirnlampen geben genug Licht, um<br />

nicht zu stolpern oder ein Kuhgatter zu<br />

übersehen. Aber Orientierung hat einzig<br />

unser „Zugpferd“ Camilla. Scheinbar<br />

aus dem Nichts tauchen Kühe aus der<br />

Nacht auf. Sie schauen verdutzt, wundern<br />

sich über den frühen Besuch.<br />

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