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[Umrisse]<br />

Alte Saaletalbrücke<br />

Die alte Saaletalbrücke wurde am 18.<br />

August 1939 nach über zweijähriger Bauzeit<br />

für den Verkehr freigegeben, die letzten<br />

Arbeiten waren jedoch erst 1941 vollständig<br />

abgeschlossen. Die Gewölbereihe<br />

aus Quadermauerwerk, eine der längsten<br />

und markantesten Deutschlands, ist 794 m<br />

lang, hat eine Nutzbreite von 19,70 m und<br />

verläuft maximal 20 m hoch über dem Talgrund.<br />

Sie gliedert sich in eine 648 m<br />

lange Hauptbrücke, eine Vorlandbrücke<br />

West mit 117 m und eine Vorlandbrücke<br />

Ost mit 29 m. Die Hauptbrücke besteht aus<br />

17 halbkreisförmigen Gewölbebögen,<br />

wobei es sich um Klinker-Spargewölbe<br />

handelt, die mit Muschelkalkquadern verblendet<br />

sind. Ihre Stützweite wächst entsprechend<br />

der zunehmenden Pfeilerhöhe<br />

geringfügig an. Jeder behauene Stein hat<br />

eine eigene Nummer, mit der seine Position<br />

im Bauwerk bestimmt werden kann.<br />

Die Unterführung der vierstreifigen Bundesstraße<br />

88 am Ende der Vorlandbrücke<br />

West ist zudem mit einem flachen Gewölbe<br />

versehen, unterhalb der Hauptbrücke verlaufen<br />

auf der Westseite die Saalebahn<br />

und die Saale, in Talmitte einige Feldwege,<br />

weiter im Osten die Roda und nahe dem<br />

östlichen Widerlager die Holzlandbahn<br />

Gera–Jena. Während des Zweiten Weltkrieges<br />

wurden zwei Bögen über der<br />

Saale zerstört, nach dessen Ende aber<br />

detailgetreu wiedererrichtet. Die alte<br />

Brücke ist seit den 1940er Jahren Heimstatt<br />

von Turmfalken und Brutplatz der mit<br />

49 Brutpaaren größten Dohlenkolonie Thüringens.<br />

»Scheibenwirkung«<br />

© Ingenieurbüro Kleb GmbH<br />

Nach der Fertigstellung der neuen und<br />

Instandsetzung der alten Saaletalbrücke<br />

wird diese für die Aufnahme der Richtungsfahrbahn<br />

Dresden–Eisenach umgebaut.<br />

Entwicklung eines Pfeilers<br />

© Ingenieurbüro Kleb GmbH<br />

Geometrie<br />

© Ingenieurbüro Kleb GmbH<br />

Neue Saaletalbrücke<br />

Das Hauptgestaltungselement der neuen<br />

Saalebrücke bilden die weit ausladenden<br />

Stahlbetonpfeilerscheiben, die in Anpassung<br />

an die alte Überführung jeweils einen<br />

anderen Krümmungsradius aufweisen. Die<br />

Scheibendicke beträgt 1,50 m und nimmt<br />

damit die sichtbare Dicke der gemauerten<br />

Kalksteinbögen der vorhandenen Brücke<br />

auf. Jeder Pfeiler besteht aus zwei gekrümmten<br />

Scheiben, die am Kopf durch<br />

zwei Zugbänder miteinander verbunden<br />

sind. Ursprünglich waren diese Zugbänder<br />

als vorgespannte Stahlbetonfertigteile<br />

geplant, wurden dann aber aufgrund eines<br />

Sondervorschlages aus Stahlrohr gefertigt<br />

und befinden sich nun im nicht sichtbaren<br />

Bereich zwischen den Balken des Überbaus.<br />

Die gekrümmten Scheiben laufen an<br />

den Pfeilerfüßen zusammen und münden<br />

dort in (sichtbare) Betonsockel, die, analog<br />

der alten Brücke, mit Muschelkalkquadern<br />

verblendet sind. Die maximale Pfeilerhöhe<br />

richtet sich nach der Ausladung<br />

der Scheiben und beträgt 20 m, wobei ihre<br />

Köpfe über festinstallierte Leitern auf den<br />

Bogenrücken zu erreichen sind; links und<br />

rechts des Lagersockels ist zudem Raum<br />

für Hubpressen vorgesehen. Mit dieser<br />

Pfeilerform gelang es, die Stützweiten zu<br />

verkleinern, indem auf jedem Pfeiler zwei<br />

Achsen angeordnet wurden, um den Über-<br />

[45

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