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[Umrisse]<br />
Ingenieurinnen als Perspektive<br />
Alarmierende Nachricht von den Eidgenossen:<br />
Die hochgeschätzten Schweizer<br />
Ingenieure sind vom Aussterben bedroht!<br />
Da sich jenseits der Berge offenbar ein<br />
Fachkräftemangel im Ingenieurwesen abzuzeichnen<br />
beginnt, will man(n) nun dezidiert<br />
junge Frauen für diesen schönen<br />
Beruf begeistern. Und so haben sich die<br />
HSR Hochschule für Technik Rapperswil,<br />
die NTB Interstaatliche Hochschule für<br />
Technik Buchs, die HTW Hochschule für<br />
Technik und Wirtschaft Chur und die FHS<br />
St. Gallen, Hochschule für Angewandte<br />
Wissenschaften zur Fachhochschule Ostschweiz<br />
verbunden und eine Charmeoffensive<br />
gestartet, um gezielt Studentinnen anzuwerben.<br />
Schon im August wird mit<br />
einem begleitenden Praxisjahr, gefördert<br />
vom Bundesamt für Berufsbildung und<br />
Technologie, Schulabsolventinnen ein erster<br />
Einblick in das Tätigkeitsbild der Ingenieure<br />
vermittelt, wobei Praktika in Firmen<br />
und Büros für eine differenzierte Wahrnehmung<br />
der Aufgaben und Verantwortlichkeiten<br />
sorgen und im Anschluß, so die<br />
Hoffnung, zu einem »Dipl.-Ing.«-Studium<br />
motivieren sollen. Daß alle Interessentinnen<br />
bei der Suche nach geeigneten Praktikumsplätzen<br />
unterstützt und zudem über<br />
das gesamte Jahr hinweg betreut werden,<br />
gehört daher ebenso zur »Perspektive Ingenieurin«.<br />
Wer auswandern, also die Alpen überqueren<br />
oder in hiesigen Breitengraden einfach<br />
nur ein ähnliches Projekt initiieren möchte,<br />
stößt unter www.praxisjahr.ch auf durchaus<br />
hilfreiche Anregungen.<br />
S. L.<br />
Baukultur par excellence<br />
Den europäischen Preis für Architektur<br />
und Ingenieurleistungen, den die db deutsche<br />
bauzeitung und der BDB Bund Deutscher<br />
Baumeister, Architekten und Ingenieure<br />
seit 1994 ausschreiben, darf in diesem<br />
Jahr eine internationale Planungsgemeinschaft<br />
entgegennehmen: Für das<br />
Mahnmal 11. März am Atocha-Bahnhof in<br />
Madrid erhalten Schlaich Bergermann und<br />
Partner, Stuttgart, und FAM Arquitectura y<br />
Urbanismo SLP, Madrid, den Balthasar-<br />
Neumann-Preis 2008.<br />
In seiner Vielschichtigkeit auf inhaltlicher<br />
wie konstruktiver Ebene überzeugend, sei<br />
durch den Entwurf ein sehr präsenter Ort<br />
kollektiven Erinnerns geschaffen worden,<br />
der gleichzeitig wie dematerialisiert wirke,<br />
so die Jury in ihrer Begründung. Die konsequente<br />
Materialwahl – Glasblöcke, für<br />
die eine innovative Klebeverbindung entwickelt<br />
wurde, und ETFE-Folie – sorge<br />
dabei für einen bei Tag fast sakral anmutenden<br />
Raum des Gedenkens, der nachts<br />
zu einem Signet im Stadtbild werde.<br />
Insgesamt 106 Einreichungen aus<br />
Deutschland, der Schweiz, Österreich,<br />
Spanien sowie aus Belgien, den Niederlanden,<br />
Großbritannien, Lettland und Polen<br />
lagen der Jury zur Beurteilung vor, die sich<br />
zudem für fünf Anerkennungen zu entscheiden<br />
wußte; sie gingen an das Letzigrund-Stadion<br />
in Zürich, das Gemeindezentrum<br />
Ludesch, das Dokumentationshaus<br />
Hinzert, eine Straßenbahnhaltestelle<br />
in Alicante und das Weingut Gantenbein in<br />
Fläsch.<br />
Mit dem seit nunmehr 14 Jahren ausgelobten<br />
Balthasar-Neumann-Preis wird die beispielhafte,<br />
innovative und über technisch<br />
etablierte Standards hinausgehende Zusammenarbeit<br />
verschiedener Disziplinen<br />
an einem bemerkenswerten Bauwerk ausgezeichnet.<br />
Mit 10.000 Euro dotiert, wird er<br />
am 6. Juni in der Würzburger Residenz<br />
verliehen.<br />
Nähere Angaben finden sich unter<br />
www.db.bauzeitung.de.<br />
S. T.<br />
Theater am Straßenrand<br />
Die deutsche Alpenstraße ist 450 km lang<br />
und 75 Jahre alt, führt von Lindau am Bodensee<br />
kurvenreich nach Berchtesgaden<br />
am Königssee und damit »zu« 25 Burgen,<br />
Klöstern und Schlössern sowie 20 Seen.<br />
Die deutsche Märchenstraße wiederum<br />
geleitet einen mit ihren rund 600 km zwischen<br />
Bremen und Hanau von Rotkäppchens<br />
Wald bis hinter die sieben Berge,<br />
also zu mehr als 70 Städten, Gemeinden<br />
und Landkreisen, die mit dem Leben der<br />
Brüder Grimm in Verbindung stehen. Die<br />
deutsche Alleenstraße ist mit ihren 2.500<br />
km hingegen der definitiv längste dieser<br />
Touristenpfade, erstreckt sie sich doch<br />
von Kap Arkona auf der Insel Rügen bis<br />
zur Insel Reichenau im Bodensee, geht<br />
dabei über Mecklenburg-Vorpommern,<br />
Brandenburg und Sachsen-Anhalt durch<br />
Hessen bis nach Koblenz und dann nach<br />
Karlsruhe, wo die die letzte Etappe durch<br />
den Schwarzwald beginnt. Daneben gibt<br />
es noch die Straße der Romanik, die niedersächsische<br />
Milchstraße, die deutsche<br />
Motorradstraße, die Burgenstraße – und<br />
seit November 2007 nun auch eine der historischen<br />
Theater.<br />
Als neuer Kulturreiseweg und erster Meilenstein<br />
einer geplanten »Europastraße<br />
Historische Theater« verknüpft sie zunächst<br />
zwölf solcher Orte von Putbus auf<br />
der Insel Rügen, einem der eindrucksvollsten<br />
Beispiele des norddeutschen Klassizismus,<br />
über Neubrandenburg, Potsdam-<br />
Sanssouci, Großkochberg, Gotha, Meiningen,<br />
Bayreuth, Ludwigsburg, Schwetzingen<br />
und Hanau bis nach Koblenz, wobei<br />
das von Goethe für seine Weimarer Hoftruppe<br />
entworfene und nach ihm benannte<br />
Gebäude in Bad Lauchstädt natürlich<br />
ebenfalls Berücksichtigung findet: Gerade<br />
die Residenztheater der Regionen, überwiegend<br />
aus dem 18. und 19. Jahrhundert<br />
stammend, veranschaulichen die kulturelle<br />
Vielfalt der ehemaligen deutschen Kleinstaaten.<br />
[ Forum Baukultur<br />
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