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Brandschutz ]<br />
60]<br />
»Bauliche Anlagen sind so anzuordnen, zu<br />
errichten, zu ändern und instandzuhalten,<br />
daß der Entstehung eines Brandes und der<br />
Ausbreitung von Feuer und Rauch (Brandausbreitung)<br />
vorgebeugt wird und bei<br />
einem Brand die Rettung von Menschen<br />
und Tieren sowie wirksame Löscharbeiten<br />
möglich sind.« Diese Forderung stammt<br />
aus § 14 der Musterbauordnung und<br />
wurde gleichlautend von allen Landesbauordnungen<br />
übernommen. – Schon sehr<br />
früh hat man erkannt, daß die räumliche<br />
Eingrenzung von Feuer und Rauch die<br />
effektivste Möglichkeit darstellt, um die<br />
Schäden so gering wie möglich zu halten.<br />
Bauliche Veränderungen in Form von funktionellen<br />
Wänden, Decken und Dächern<br />
prägten fortan den vorbeugenden Brandschutz<br />
in Gebäuden, deren Nutzung solche<br />
Maßnahmen aber nicht immer zuläßt:<br />
Wände werden durch Türen und Fenster<br />
geschwächt, Decken durch Installationsoder<br />
Nutzungsschächte und Dächer durch<br />
lichtdurchlässige und öffenbare Elemente.<br />
Seit einigen Jahren erfreuen sich deshalb<br />
auch textile Vorhangsysteme zur Rauchund<br />
Brandabschottung der Simon RWA<br />
Systeme ® GmbH, Passau, immer größerer<br />
Beliebtheit. Sie bieten gegenüber den<br />
bekannten Lösungen eine viel höhere<br />
Gestaltungsfreiheit: Wände können mit<br />
öffenbaren Fenstern ausgerüstet werden,<br />
obwohl sie Brandschutzaufgaben erfüllen<br />
müssen, platzraubende Tore in Tiefgaragen<br />
werden durch filigrane Vorhangsysteme<br />
an der Decke ersetzt und denkmalgeschützter<br />
Brandschutz ist enorm viel schonender<br />
zu realisieren als bisher. Dazu verwendet<br />
man Glasfasergewebe mit entsprechender<br />
Beschichtung, die in einem<br />
Kasten, ähnlich einer Markise, aufgerollt<br />
werden, wenn sie nicht gebraucht werden,<br />
und damit meist unsichtbar bleiben. Bei<br />
Alarm fallen diese Vorhänge kontrolliert, in<br />
der Regel durch Schwerkraft angetrieben<br />
und insofern absolut ausfallsicher, automatisch<br />
in ihre Alarmposition.<br />
Die fortschreitende europäisch geprägte<br />
Normung bietet sicherlich mehr Chancen<br />
als Risiken, während die nationale Baugesetzgebung<br />
mit manchen Entwicklungen<br />
nicht standhalten kann. Hierin liegt eines<br />
der Kernprobleme beim Einsatz von textilen<br />
Rauch- und Brandabschottungssystemen:<br />
Die Industrie liefert längst Vorhänge zur<br />
Trennung von Brandabschnitten, die bauaufsichtlich<br />
allerdings noch nicht ausreichend<br />
geregelt sind. Die europäische<br />
Norm DIN EN 1634-1 sieht zum Beispiel<br />
einen Brandversuch ähnlich der DIN 4102<br />
vor. Als Ergebnis kann ein Vorhangsystem<br />
die Klassifizierung E30 nach DIN EN<br />
13501-2 erzielen, das heißt, daß für 30 min<br />
nach Einheitstemperaturkurve ein Flammenüberschlag<br />
von einer Seite des Vorhangs<br />
zur anderen verhindert wird.<br />
Bis dato fehlt jedoch leider ein festgelegtes<br />
Prüfverfahren, das eine bauaufsichtliche<br />
Zulassung für E30-Vorhänge ermöglichen<br />
würde. Somit gibt es zwei in<br />
Deutschland eingeführte europäische Normen<br />
sowie die zugehörigen Produkte, aber<br />
keine abschließende Regelung für deren<br />
Verwendbarkeit; für 2008 wird freilich eine<br />
Lösung in Aussicht gestellt.<br />
Obwohl die bauaufsichtliche Zustimmung<br />
momentan oft nur auf dem Wege einer<br />
Zustimmung im Einzelfall zu erreichen ist,<br />
zahlt sich der Aufwand aus. So können mit<br />
Vorhängen wesentlich filigranere und bauphysikalisch<br />
einfachere Lösungen zum<br />
Erreichen der geforderten Schutzziele<br />
gewählt werden, als das mit schweren<br />
Toren oder Festverglasungen der Fall ist.<br />
Eine wesentlich klarere Regelung existiert<br />
für Rauchschutzvorhänge, vor allem, wenn<br />
sie als Rauchschürzen Anwendung finden.<br />
Die ebenso eingeführte europäische Norm,<br />
DIN EN 12101-1, gilt auch in Deutschland,<br />
und die Anforderungen, die an solche<br />
Realisierte Lösung<br />
© Simon RWA Systeme ® GmbH<br />
Textile Rauch- und Brandabschottung<br />
Schutz und Gestaltungsfreiheit dank Simon RWA<br />
Schürzen gestellt werden, sind deutlich<br />
geringer. Zwar ist hier eine Temperaturbeständigkeitsklasse<br />
bis 120 min möglich,<br />
allerdings auf einem niedrigeren Niveau;<br />
600 °C dienen als Prüftemperatur. Diese<br />
Art der Vorhänge läßt sich nun gezielt zur<br />
Kanalisierung von Brandrauch einsetzen<br />
und zudem als Rauchschürze im Deckenbereich<br />
ohne seitliche Anbindung an das<br />
Gebäude wie als dichtschließende Konstruktion,<br />
etwa in Tiefgaragen, ausführen.<br />
Textile Rauch- und Brandabschottung eröffnen<br />
also ein hohes Maß an gestalterischen<br />
Freiheiten bei gleichzeitiger Einhaltung<br />
der behördlichen Forderungen. Darüber<br />
hinaus bieten sie dem Nutzer von Gebäuden<br />
umfangreiche Vorteile gegenüber<br />
starren Toren und Schotts, da sie absolut<br />
platzsparend untergebracht werden können.<br />
Und nicht zuletzt sind sie meist günstiger<br />
als herkömmliche Lösungen.<br />
www.simon-rwa.de<br />
[Umrisse]