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Methoden zur richtlinienkonformen Bewertung der Zielerreichung ...

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5.3 Studien und Hintergründe<br />

Energieberatung<br />

Eine rezente Studie aus Deutschland von Kuckartz et al. (2007) weist darauf hin, dass drei<br />

Viertel <strong>der</strong> Bevölkerung nicht wissen, wie viel Strom ihr Haushalt pro Jahr verbraucht und<br />

wie viel eine Kilowattstunde kostet. Gleichzeitig besteht ein wirtschaftlich erschließbares<br />

Einsparpotential im Bereich <strong>der</strong> privaten Haushalte. Eine Studie <strong>der</strong> Österreichischen Energieagentur<br />

25 weist etwa darauf hin, dass allein im Bereich Weißware (Geschirrspüler,<br />

Waschmaschinen und Kühlgeräte) die Energieeinsparung durch effiziente Geräte im Jahr<br />

2020 etwa 8 % gegenüber dem Baseline-Szenario (etwa 800 TJ) bzw. 17 % gegenüber dem<br />

Verbrauch aus dem Jahr 2005 (1700 TJ) betragen könnte. Dieses Einsparungspotential<br />

berücksichtigt nur technische Verbesserungen und beinhaltet noch keine Einsparmöglichkeit<br />

durch ein geän<strong>der</strong>tes Nutzverhalten.<br />

Zur Erschließung des Einsparpotentials sind bei <strong>der</strong> Konzeption von Energieberatungen<br />

verschiedene Ansätze möglich. Grundsätzlich können sie bei Kaufentscheidungen (Hausbau,<br />

Geräteanschaffung, etc.), bei Kleininvestitionen <strong>zur</strong> Verbesserung vorhandener Geräte<br />

(Energiesparlampen, Zeitschaltuhren, etc.) und beim Nutzerverhalten (Nachtabsenkung <strong>der</strong><br />

Heizung, Stoßlüften, etc.) ansetzen. Ihnen steht allerdings eine Reihe von Hemmnissen<br />

entgegen (ökonomische, soziale, etc.), die durch Beratungsangebote überwunden werden<br />

sollen.<br />

Ein Großteil <strong>der</strong> Energieberatungen wurde allerdings nicht evaluiert, son<strong>der</strong>n ist lediglich in<br />

Form von Aktionsbeschreibungen dokumentiert. Aus diesem Grund stehen empirische<br />

Werte für die Wirkung von Energieberatungen nur sehr eingeschränkt <strong>zur</strong> Verfügung (Prognos<br />

2007). Insbeson<strong>der</strong>e das geän<strong>der</strong>te Nutzerverhalten nach einer Energieberatung ist<br />

kaum erforscht (ifeu 2007, 16).<br />

Darüber hinaus ergibt sich die methodische Schwierigkeit, die Energieeinsparungen, die<br />

durch eine Energieberatung erzielt werden, von <strong>der</strong> Energieeinsparung nach dem Kauf eines<br />

effizienteren Produkts zu unterscheiden (wie hoch ist beispielsweise die Energieeinsparung,<br />

die ausschließlich <strong>der</strong> Energieberatung zugeschrieben werden kann, wenn nach einer Beratung<br />

die Kundin eine hocheffiziente Gebäudehülle mit effizientem Heizsystem wählt?). Für<br />

die Zurechnung <strong>der</strong> Einsparungen ist diese Differenzierung allerdings notwenig. Schließlich<br />

ist auch zu berücksichtigen, dass in einer Reihe von Studien die Baseline-Entwicklung nicht<br />

26<br />

berücksichtigt wurde, weshalb sich ein zu optimistisches Bild ergeben hat36F<br />

Die vorhandenen Studien <strong>zur</strong> Wirkung von Energieberatungen wurden methodisch ganz<br />

unterschiedlich durchgeführt, sodass eine direkte Vergleichbarkeit <strong>der</strong> Ergebnisse kaum<br />

zulässig ist.<br />

25 Abschätzung <strong>der</strong> Energieeffizienz-Potentiale in Österreich bis zum Jahr 2020 (EE-Pot). Studie <strong>der</strong> Österreichischen<br />

Energieagentur, April 2008, Wien. Die Studie steht auf www.monitoringstelle.at zum Download bereit.<br />

26 „When evaluating audit schemes there is always the possibility of obtaining an overly optimistic result or even a<br />

false positive result because of the free-ri<strong>der</strong> effect, whereby investments in energy savings are wrongly attributed<br />

to a given audit when in reality they would have been implemented anyway“ (Larsen/Jensen 1999, 558).<br />

35

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