Tagebuch eines Wachsoldaten
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lore vor den Botschaften Großbritanniens und Frankreichs. In
seiner Mailänder Rede hatte Mussolini einiges vorweggenommen.
Vor allem hatte er den Sinn und das Wesen der noch im
Spanischen Bürgerkrieg herangereiften deutsch-italienischen
Faschistenachse zum Ausdruck gebracht:
„Die Vertikale Berlin-Rom ist keine Scheidewand, sondern
vielmehr eine Achse, um die alle von dem Willen zur Zusammenarbeit
und zur Erhaltung des Friedens beseelten europäischen
Staaten zusammenwirken können.“ 82
Hinter dieser Achse und dem 1937 gebildeten antibolschewistischen
„Antikominternpakt“ verbarg sich der feste Entschluss
von Mussolini und Hitler, Seite an Seite militärisch für
die nationalstaatliche Neuordnung Europas zu kämpfen.
Im Stahlpakt, dem militärisch-wirtschaftlichen Bündnis „Patto
d’Acciaio“ vom 22. Mai 1939, hieß es dann in Artikel 2
und 3 klar und deutlich: „[…] militärisch zu Lande, zu Wasser
und in der Luft dem Partner beizustehen, falls dieser mit
einer dritten Macht kriegerische Auseinandersetzungen hat“.
Im Artikel 5 „verpflichten sich die Partner, im Falle eines gemeinsamen
Krieges keinen Waffenstillstand oder Frieden ohne
gegenseitige völlige Übereinstimmung zu schließen.“ 83
Wie dem auch sei, Tatsache ist, dass die auf die Anfangszeit
des Faschismus zurückgehende und später durch das Achsenbündnis
offizialisierte Verständigung zwischen Mussolini und
Hitler in vollem Umfang zum Tragen kam.
Die Folgen dieser nazifaschistischen Blockbildung zeigten sich
auch in dem am 23. Juni 1939 in Berlin unter Leitung von
Reichsführer-SS Heinrich Himmler zwischen den italienischen
Faschisten, vertreten durch den Berliner Botschafter Bernardo
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