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Tagebuch eines Wachsoldaten

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Soldaten ganze Gebiete erobert und deren Einwohner in die

Knie gezwungen. Zu Weihnachten 1935 wurden von der italienischen

Luftwaffe auf wehrlose Dörfer, Bauernfamilien und

Flüchtlinge die ersten Giftgasbomben abgeworfen. Dies, obwohl

Italien 1928 das vom Völkerbund vereinbarte „Genfer

Abkommen über das Verbot von erstickenden, giftigen oder

ähnlichen Gasen“ vom 17. Juni 1925 ratifiziert hatte.

Zu dieser Zeit war auch die „Divisione Val Pusteria“ in Bruneck

aus der Taufe gehoben worden. Die Divisionsbezeichnung

wurde absichtlich gewählt, um der Welt zu demonstrieren,

dass die „okkupierten Etschländer“ für die Größe und

den Ruhm Italiens kämpfen würden. Davon konnte natürlich

keine Rede sein. Nicht mehr als ein Dutzend Deutsch-Südtiroler

waren bei dieser Division. Der Großteil davon hat sich

in ihren Uniformen über die Berge des hinteren Ahrntales auf

und davon gemacht.

Wie bereits berichtet, war die Zahl der Südtiroler Deserteure

und Wehrdienstverweigerer sehr hoch. Hunderte von jungen

Burschen lehnten es ab, unter der Trikolore zu kämpfen. So

blieb die Division nahezu eine rein italienische Einheit.

Die vom Kommandanten Luigi Negri Cisi befehligte „Divisione

Pusteria“ brach am 6. Jänner von Livorno und Neapel mit

Schiffen nach Massaua zum Einsatz in Eritrea und Äthiopien

auf. Im Jahr 1936 nahm diese fehlgeleitete Division an der

Schlacht von Mai Ceu und vor allem an den brutalen Massakern

am Aschangisee und später auf dem Balkan teil.

Mussolini hatte seinem in Afrika kommandierenden General

Rodolfo Graziani die Ermächtigung erteilt, auf systematische

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