Tagebuch eines Wachsoldaten
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Bei der faschistischen Zehnjahresfeier in Bozen im Oktober
1932 haben österreichische und reichsdeutsche Nationalsozialisten
in Uniform Schulter an Schulter mit den faschistischen
Unterdrückern Südtirols für die Unterjochung des
Deutschtums demonstriert. Der nachmalige General der
Waffen-SS und Inspektor der NS-Konzentrationslager,
Theodor Eicke am Bozner Siegesdenkmal. Die reichsdeutschen
NSDAP-Exponenten befanden sich in einem von
Benito Mussolini für verfolgte deutsche Nazis eingerichteten
Zufluchts- und Ausbildungslager in Malcesine am Gardasee.
Unter den Hakenkreuzlern, die am Schanddenkmal
aufgezogen waren, befanden sich auch Toni Plankensteiner
und Heinrich Zechmann aus Landeck, Nikolaus Höger,
SA-Führer Pilich und Herbert Koller aus Innsbruck sowie eine
beachtliche Zahl an Mitgliedern der Meraner und Bozner
NSDAP-Auslandsorganisation. Bei einer kurzen Ansprache
übermittelte Eicke die „persönlichen Grüße“ Adolf Hitlers.
Daraufhin schüttelte ihm der Herzog von Pistoia, Filiberto
von Savoyen, Kommandant des berüchtigten Bozner
Infanterieregiments 232 und der „11 a Divisione Fanteria
Brennero“ und „45 a Legione Camicie Nere d’Assalto Alto
Adige“, tüchtig die Hand. Anschließend lud die Gemahlin
des Herzogs, Lydia von Arenberg, die Braunhemden in ihre
neue „Villa Roma“ (heute: Herzogspalast) in der Prinz-
Eugen-Straße in Gries zum Mittagessen ein.
Als Scharfschütze im KZ Campo di
concentramento Prato d’Isarco
Am Dreikönigstag 1941 marschierten die Soldaten über die
Brennerstraße nach Blumau, wo sie in dem mit „doppeltem
Stacheldraht“ („campo a doppio recinto spinato“) umzäunten
„Campo di concentramento Prato d’Isarco“ als Scharfschützen
eingesetzt wurden. Ihre Aufgabe war es, die im KZ
internierten Regimegegner und Kriegsgefangenen und die
Umzäunungen des Lagers ständig unter Kontrolle zu halten.
Bereits bei seiner Ankunft waren im KZ über 3.000 halbverhungerte
Kroaten, Bosnier, Serben und Montenegriner
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