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Tagebuch eines Wachsoldaten

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„Ich bin kein Tyrann, sondern nur der Diener

des italienischen Volkes. Der Faschismus wird

ohne Rücksicht auf alle Schwierigkeiten sein

Ziel erreichen.“

Diese Worte, geschmückt mit allerlei Verschwörungstheorien,

konnte man dann am nächsten Tag in den Regimezeitungen

lesen. Für die Machtablösung des Faschismus gab es 1935

keine Chance.

Dies, weil das große italienische Finanzkapital in den lombardischen

und piemontesischen Industriezentren und die großen

Agrarier in Mittelitalien einen Umsturz nie akzeptiert hätten.

Denn sie waren die tragenden Säulen des Faschismus. Die

faschistische Diktatur stand auch für die katholische Kirche

als Garant für Ruhe und Ordnung. Nach den „Lateranverträgen“

hätte sich auch nicht Papst Pius XI. (1857 – 1939) eine

andere, nichtfaschistische Regierungsform vorstellen können.

Nichts befürchtete das Kirchenoberhaupt mehr als eine linke

Revolution.

„Mag man über die Mängel an persönlichen Freiheiten klagen,

so viel ist sicher, dass in Italien nichts Besseres auf die faschistische

Diktatur folgen würde“, schrieb der langjährige konservative

Zentralpräsident des Schweizerischen Katholischen

Volksvereins Emil Buomberger (1877 – 1939) in den „Katholischen

Volksvereins-Annalen“ von 1935. 52

Papst Pius XI. hätte den Duce-Nachfolger mit Beifall bedacht

und daran erinnert, dass „[den Atheisten und Pfaffenfresser]

Mussolini, die Vorsehung geschickt hat“. Papst Pius hat ihn

darum mit dem Orden des Goldenen Sporns ausgezeichnet.

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