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Tagebuch eines Wachsoldaten

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Hang hinter dem

ehemaligen Brauhaus.

kann ich aber nicht tun, unmöglich, viel zu gefährlich, ich

kann euch nicht helfen!“ Sie blicken mich verzweifelt an, ihre

Augen schwellen an vor Traurigkeit und Verzagtheit.

Wachsoldat erklärt den sechs britschen

KZ-Internierten den Fluchtweg

Nach einigen Atempausen und bemerkenswerter Wortstille

wende ich mich an den englischen Freund und sage zu ihm:

„Ihr müsst euch selbst um euer Los kümmern.“ Dann ein

weiterer Moment der Stille. Dann frage ich ihn: „Wie viele

Leintücher habt ihr auf Lager?“ Er antwortet sofort: „Zwei

für jeden Gefangenen.“ Es sind gute und solide Leintücher.

Ich nehme ein Tuch und winde es mehrmals. In der Mitte zwischen

beiden Enden knüpfe ich einen sehr engen Knoten. Danach

legte ich das gewundene Tuch ins Wasser. Es wird sehr

anstrengend sein, den Knoten wieder aufzubringen. Wenn die

Zeit geeignet erscheint und reif ist, macht ihr dasselbe mit den

anderen Leintüchern. Es muss stark wie ein Seil sein.

Ihre Augen funkelten vor Freude. Mein gefangener Freund

legt seine Hand auf meine Schulter und schüttelt mir dankbar

beide Hände. „Seid vorsichtig, die Gefahren lauern überall.

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