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Tagebuch eines Wachsoldaten

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Mit dem „Dopolavoro“ nach Deutschland

In Folge der Kriegsvorbereitungen und nationalsozialistischen

Aufrüstung im Dritten Reich war es in Deutschland zu einer

einschneidenden Wende auf dem Arbeitsmarkt gekommen.

Die von Adolf Hitler angeführte Regierung hatte die Rüstungskonzerne

mit gewaltigen öffentlichen Subventionen

gefördert, so auch in der Region Thüringen. An der Stelle der

früheren Arbeitslosigkeit trat mit Beginn des Krieges 1939

ein großer Arbeitskräftemangel ein. Die Maschinen und die

Arbeiter waren für die erhöhte Produktion an Kriegsmaterial

voll ausgelastet. Um ihren dringenden Bedarf an Arbeitskräften

zu decken, lockten die Großkonzerne mit Spitzenlöhnen.

Das wiederum führte zu einer erhöhten Fluktuation

von Arbeitskräften mindermunerierter Wirtschaftsbereiche,

wie zum Beispiel der Landwirtschaft, in Richtung Industrie.

Zu größeren Problemen war es insbesondere nach der Einberufung

zum Wehrdienst aus der Gruppe der Berufstätigen der

Landwirtschaft gekommen. Eine Bestandsaufnahme aus dem

Jahre 1942 belegt, dass allein 1942 in Thüringen rund 30.000

Männer aus dem Landwirtschaftssektor zum Militärdienst

einberufen wurden. 96

Die deutsche Reichsregierung griff daher zum Mittel der Anwerbung

ausländischer Arbeitskräfte. Mussolini kam Hitler

mit offenen Händen entgegen. Italien hatte von Anfang an die

Kriegsmobilisierung der Deutschen Wehrmacht unterstützt.

Der Duce beauftragte daher seinen Stellvertreter Staatsminister

Roberto Farinacci (1892 – 1945) mit dem italienischen

Arbeitskräftetransfer. Der vom linksextremistischen Eisenbahner

zum Kriegshetzer emporgestiegene Faschist war einer der

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