Tagebuch eines Wachsoldaten
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aufstellte und von den Presseabgesandten fotografieren ließ.
Dann fuhr er wieder mit dem Auto nach Bozen zurück, um
sich zu seiner Geliebten, Clara Petacci (1912 – 1945), nach
Obermais zu begeben. In Meran wurde er stürmisch gefeiert.
Dann zog sich Mussolini mit seiner Diva klammheimlich auf
eine Hütte am Ritten zurück.
Eppaner Bäckergeselle plante Attentat auf Mussolini
Der zur psychologischen und nationalistischen Kriegsvorbereitung
in allen italienischen Gazetten als „visita storica del
Duce in Alto Adige“, als historisch präsentierter Südtirol-Besuch
des Duce steht mit einem ganz anderen, nicht minder
bedeutsamen Ereignis im Zusammenhang.
Bei der Durchfahrt in Eppan war vom 26-jährigen Eppaner
Bäckergehilfen Alfons Stöger (1909 – 1936) auf den italienischen
Regierungschef Benito Mussolini ein tödlicher Bombenanschlag
geplant gewesen.
Der Reihe nach. Ein Autokonvoi von hochgradierten Faschisten
und Generälen hatte am Dienstag, den 27. August 1935
um Punkt 6.30 Uhr in der Früh vom Regierungspalast in Bozen
aus die Stadt verlassen. Die Fahrt ging in Richtung Überetsch
auf die Mendel zu den Manöverfeldern der italienischen
Armee am Nonsberg. Zu diesem Zwecke war das Straßennetz
stellenweise erweitert und neu asphaltiert worden.
An der Spitze des Autozuges befand sich ein glänzend roter
Alfa-Romeo. Es war das Privatauto von Mussolini. Am
Lenkrad saß der Regierungschef selbst. Er war in der kohlschwarzen
Uniform eines Ehrenkorporals der faschistischen
Nationalmiliz gekleidet. Neben ihm hatten im Auto der Par-
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