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Tagebuch eines Wachsoldaten

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geordneten Soldaten verspottet und ungehorsam behandelt

zu werden, war nicht eine Lappalie, sondern eine Präpotenzdemonstration

ihm gegenüber.

Das sagt mein Kamerad sagte nun entschieden und laut: „Das

sind zwei unschuldige Menschenskinder, die niemandem etwas

zuleide tun. Wir werfen sie nicht weg“ Und er zog die Waffe.

Ich beobachtete diese Szene stillschweigend mit den zwei Kindern

in den Armen. Er war Analphabet, aber in dieser brenzligen

Situation sicherlich mutiger als alle anderen.

Mit Handgranaten unmenschlichen Offizier getötet

Inzwischen hatte der Artillerieoffizier unsere Matrikelnummer

gelesen, die auf der Vorderseite der Militärjacke angebracht

war. Die Nummer entspricht dem Namen und der Division,

zu der man gehört. [Der Offizier] sagte jetzt laut: „Geht,

geht, jetzt weiß ich, wo ich euch finden kann. Ihr gehört zur

Division Pusteria [Pustertal]. Ich werde euch bereits morgen

verhaften lassen.“ Er kehrt uns den Rücken und marschiert

auf und davon.

Mein Kriegsgefährte sieht sich vor einem großen Dilemma.

„Wenn du mir zuhörst, sind wir noch zeitig dran. Wir müssen

diese Bestie umbringen. Leg die Kinder nieder, wir können

uns noch retten.“ [...]

Der Offizier dürfte inzwischen kaum 30 Meter zurückgelegt

haben. Wir sind ihm bereits dicht und geräuschlos auf den

Fersen. [Mein Gefährte] gibt mir ein Handzeichen und zieht

aus der Granatentasche am Gürtel eine Handgranate. Ich mache

das gleiche. Er sieht mich an und wir werfen die zwei gezündeten

Granaten auf den Major. Er war bereits im Paradies

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