Tagebuch eines Wachsoldaten

Bereits anlässlich des zehnten Jahrestages des „Marsches
auf Rom“ hatte der Duce vor Tausenden von Anhängern in
Mailand von der Faschisierung Europas gesprochen. „Dieses
Jahrhundert wird das Jahrhundert des Faschismus und der
italienischen Macht sein, in dem Italien zum dritten Male der
Lehrer der menschlichen Zivilisation sein wird. In zehn Jahren
wird Europa faschistisch und faschisiert sein. […] Wir
müssen das gesamte italienische Volk in ein Heer verwandeln.
Weniger Konferenzen und mehr Entschlüsse und Taten
sind notwendig. Ich liebe nicht Ruhe und Frieden, sondern
sehne mich nach einem neuen Kampf und neuen Schlachten“,
so Mussolini. 6
Italien war die Wiege des Faschismus. Von Italien ging der
antibolschewistische Feldzug zur Faschisierung Europas
aus. Wie eine Krake hatte Benito Mussolini seine Arme zum
Faschistengruß über das zerrüttelte Europa gestreckt. Seine
Intentionen lassen sich durch seine eigenen Worten zusammenfassen:
„[Gegen die Bolschewisierung] ist die Demokratie
nichts, ebensoviel ist das Volk! Beide können nichts tun. In allen
Ländern ist man der Worte bereits müde. Das Volk kann
sich selbst nicht helfen. Wir brauchen [faschistische] Männer
und Taten. Es braucht Männer der Tat, die [Europa] retten.
Deshalb erwarte ich auch eine Reihe von Kriegen aus politischen,
wirtschaftlichen und militärischen Ursachen. […] Die
Völker Europas müssen sich wappnen, um den kommenden
Realitäten ins Auge blicken zu können.“ 7
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