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Tagebuch eines Wachsoldaten

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Der lange Marsch in die Freiheit in der Schweiz

Dieser Mann ist der ideale Wegführer. Ich denke mir, wenn

diese sechs Männer nicht in Freiheit kommen, wird keinem

anderen Gefangenen die Flucht gelingen.

Ich wünsche euch viel, sehr viel Glück. Haltet euch stets an

meine Empfehlungen. Sie werden euch auf dem Marsch in die

Freiheit helfen. Klettert hoch, ja ins Hochgebirge, weg von

der Talsohle, wo die Gefahren lauern. Sucht immer sichere

Unterschlüpfe und ruht euch immer gut aus. Wenn man ausgeruht

ist, sieht man besser. Dann gelingt euch auch der letzte

Sprung in die Freiheit.

Wenn ihr auf dem neutralen Boden der Schweiz in Sicherheit

seid, werdet ihr euch an mich erinnern und über mich spötteln.

Ein italienischer Soldat, der zur Wachmannschaft gehört,

anstatt uns an der Flucht zu hindern, hat uns den Weg zur

Flucht gezeigt. Ist das kein Widerspruch?

[Der englische Gefangene]: „Wenn wir das Glück haben, in

Sicherheit zu kommen, weil du uns geholfen hast, werden wir

dich niemals auslachen. Das schwören wir dir und wir werden

dich für immer in guter Erinnerung behalten. Das ist das

Wort eines Gefangenen.“

Und nun, liebe Freunde, wünsche ich euch von Herzen allen

alles Gute und viel Glück. Und du, lieber Freund, aufrichtige

Glückwünsche und möge Gott dir helfen, deine Familie zu

finden. Es ist ein Moment der Rührung. Ich umarme sie alle.

Und er, der englische Gefangene, gibt mir einen Kuss voller

Freundschaft und Zuneigung.

Sie geben mir eine Packung Schokolade in die Hand. Dann

rannte ich weg, um nicht zu weinen. Es war schon Nacht.

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