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Tagebuch eines Wachsoldaten

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Es stehen noch große Aufgaben und Hindernisse vor euch.

[...] Jetzt kommt alle her und hört mir genau zu. Er wird euch

alles übersetzen und in englischer Sprache erklären.“

Ich schaue wieder aus dem Fenster: „Sobald ihr euch alle mit

den Leintüchern in den Hinterhof abgeseilt habt, wartet einen

Moment. Macht so wenig Geräusche wie möglich. In der

Nacht hört man das Rascheln eines jeden Laubblattes. Wählt

den richtigen Zeitpunkt. Die beste Zeit bietet sich zwischen

zwei und drei Uhr in der Nacht. Zu dieser Zeit schlafen alle,

ausgenommen natürlich das Aufsichtspersonal und die Lagerpatrouille.

Gib mir ein großes Blatt Papier und einen ordentlichen

Bleistift. Nun spitzt die Ohren und seid aufmerksam,

das Ergebnis eurer Flucht hängt von der Umsetzung dieses

Fluchtplanes ab, den ich jetzt aufzeichne. Nachdem ihr euch

abgeseilt habt, geht ihr über den Berghang hinauf. Ich zeichne

auf dem Blatt Papier einen großen schwarzen Punkt.

Bozen und alle Ortschaften umgehen:

es wimmelte von Faschisten

Ich zeichne eine Strecke ein, die auf der Südseite des Lagers in

die Höhe steigt. Entlang dieser Strecke läuft euer Weg. Wandert

ruhig und haltet den Körper etwas gekrümmt. Der Berghang

ist dicht bewachsen: Verschwendet keine wertvolle Zeit,

sobald ihr im Wald angekommen seid. Haltet euch an den

aufgezeichneten Plan. Es besteht leicht die Gefahr, dass ihr

euch verläuft. Sobald ihr sechs Kilometer durch den Wald in

Richtung Westen marschiert seid, geht ihr langsam wieder den

Berghang hinunter. Haltet euch immer auf der linken Talseite

und fern von der Brennerstraße. Nach mehreren Kilometern

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