Tagebuch eines Wachsoldaten
- Keine Tags gefunden...
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
70
Beide haben die Schule in St. Michael-Eppan besucht. Der
Schulbetrieb war auch während des Ersten Welkrieges
regelrecht im Gange. Einer ihrer Lehrer war der hochangesehene,
aus Barbian stammende Lehrer Ubald von Lutz
(1881 – 1952). Sie waren nach den christlichen Prinzipien und
der Liebe zur Heimat erzogen worden. Die Eppaner waren
stolz, zu jener Dorfgemeinschaft zu gehören, in deren Reihen
das Geschlecht der Khuen von Belasi und das Geschlecht der
von Mörl standen.
Nach der Grundschule stieg Alfons Stöger bei der Eppaner
Bäckerei Purtauf des Bäckermeistes Anton Stimpfl in der Sonnengasse
als Bäckerlehrling ein. Er legte auch die Gesellenprüfung
ab. Sein Chef war der 1888 in Penon bei Kurtatsch
geborene Bäckermeister Anton Stimpfl, im Volksmund Beckn
Toni genannt. Dieser hatte am 12. Jänner 1923 die Bäckerstochter
Maria Purtauf (* 26. Dezember 1901) geheiratet. Sie
war die Tochter des südböhmischen Bäckermeisters Anton
Purtauf und der Maria Thurmayr aus Taisten bei Welsberg.
Der Bäckergeselle blieb ledig. Bäckermeister Anton Stimpfl
hatte ihm am Dachboden des Bäckerhauses eine Mansarde
zur Verfügung gestellt. Anfang der 30er Jahre kam der
Bäckergeselle wegen seiner deutschnationalen und später
immer mehr hakenkreuzlerischen Sympathien mehrmals in
Konflikt mit den Carabinieri und den Schwarzhemdmilizen.
Die faschistischen Behörden hatten bei den Gewerbetreibenden
im Dorf keine gute Reputation. Besonders ins Visier des
örtlichen Maresciallo der Kgl. Carabinieri, Giuseppe Faresin,
waren immer wieder die drei Dorfbäcker Franz Wild, Anton
Purtauf und Anton Stimpfl geraten. Er hatte auch die Qualität