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Tagebuch eines Wachsoldaten

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Raumgründen nicht möglich und nicht zuletzt in weiten

Teilen auch etwas langweilig. Darum wurden nur die im Zusammenhang

mit dem Konzentrationslager von Blumau und

mit den Fronterlebnissen des Autors wichtigen Sequenzen und

Passagen übertragen.

Sohn einer armen Welschtiroler Familie

Er stammte aus der Val Cavedine, einem Gebiet südwestlich

von Trient. Dort wurde er wenige Jahre nach der Jahrhundertwende

in einem damals noch zu Österreich gehörenden

kleinen Dorf als Sohn einer armen Kleinbauernfamilie geboren.

Die Schule besuchte er wenige Jahre im Grundschulalter.

Obwohl er keine großen formalen Schulabschlüsse erworben

hatte, kann man aufgrund seiner Tagebücher feststellen, dass

er einen recht guten Schriftsprachenumgang beherrschte.

Seine ganze, weitgehend sehr pragmatische Denkweise ist von

einer tiefkatholischen Glaubenshaltung geformt. Man erkennt

auch seine kleinbäuerliche, sehr sozial eingestellte Herkunft.

Die Strenge seines Vaters und der Militärobrigkeit ließ ihn

sehr obrigkeitsorientiert und wenig liberal sein.

In den vom Trentiner Bauernsohn als „Epilogo breve, ma reale“

(kurzer, aber echter Epilog) bezeichneten Aufzeichnungen

erzählt er auch von seiner Kindheit. Er hatte zwei Brüder und

drei Schwestern. Alle arbeiteten auf dem elterlichen Hof. Das

Leben war geprägt von Armut und harter Arbeit. Das Essen,

das auf den Tisch kam, bestand hauptsächlich aus „patate e

fagioli“, „Kartoffeln und Bohnen“. Die zwei Ställe waren voll

von Vieh, doch das Fleisch ging außer Haus. Das Familienleben

lief nicht immer harmonisch. Es gab häufig Konflikte

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