Nr. 55 - Sommer 2015

Ciboure, die kleine Schwester
von Saint-Jean-de-Luz
Über den Pont Charles de Gaulle verlasse ich Saint-
Jean-de-Luz und befinde mich sogleich in Ciboure. Der
Blick von hier zurück über das Hafenbecken ist nicht weniger
betörend als vorhin in die andere Richtung. Ansonsten
wirkt der Ort eher verschlafen. Es ist offensichtlich,
dass sich das Leben meist auf der anderen Uferseite der
hier ins Meer mündenden Nivelle abspielt. Dafür gibt
es in Ciboure einige herrschaftliche Villen sowie schöne
Fachwerkhäuser. Mit einer königlichen Hochzeit kann
sich der Ort nicht brüsten, dafür erblickte Maurice Ravel,
der Komponist des berühmten Boleros, in diesem Ort das
Licht der Welt.
Auf dem Gebiet der Kommune liegt zudem das Fort
Socoa. Recht malerisch bewacht es die Bucht von Saint-
Jean-de-Luz und Ciboure. Errichtet wurde es einst unter
Heinrich IV. Wie bei vielen Festungen im Land legte
später auch hier Vauban Hand an. Für viele Urlaubsgäste
ist das Fort ein beliebtes Ausflugsziel. Auch ich lege einen
kurzen Stopp ein. Von der Festung aus ergibt sich ein
schöner Blick auf den Küstenverlauf.
Corniche Basque, grandiose
Steilküste und viel Natur
Danach geht es weiter auf einer Straße, die nicht nur
einen verlockenden Namen trägt, sondern ohne Übertreibung
entlang eines der schönsten Küstenabschnitte
Frankreichs führt: die Corniche Basque. Immer dem
Küstenverlauf folgend, schlängelt sich die Straße mit ge-
Frankreich erleben · Sommer 2015 · 29