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Nr. 55 - Sommer 2015

Provence: Sénanque, klösterliche Besinnung in der Provence Baskenland: Corniche Basque, von Saint-Jean-de-Luz nach Hendaye Ärmelkanal: Le Touquet-Paris-Plage, ein Strand für die Hauptstadt Korsika: Wenn Steine zu sprechen beginnen Loire-Tal: Saumur: Stall, Schloss, Fluss Chantals Rezept: Mes quiches favorites

Provence: Sénanque, klösterliche Besinnung in der Provence
Baskenland: Corniche Basque, von Saint-Jean-de-Luz nach Hendaye
Ärmelkanal: Le Touquet-Paris-Plage, ein Strand für die Hauptstadt
Korsika: Wenn Steine zu sprechen beginnen
Loire-Tal: Saumur: Stall, Schloss, Fluss
Chantals Rezept: Mes quiches favorites

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GUÉWEN A TESTÉ<br />

Guéwen a testé …<br />

... Wohnmobil in Frankreich<br />

Wohnmobile vermitteln mir seit jeher das Gefühl von Freiheit.<br />

Allerdings ist diese in Frankreich genauso wenig grenzenlos wie in<br />

anderen europäischen Ländern, zum Beispiel wenn es darum geht,<br />

wo man sein Nachtlager aufschlägt. Ich habe für Sie geschaut, was<br />

man wissen sollte, wenn man in Frankreich mit einem Wohnmobil<br />

unterwegs ist.<br />

Braucht man einen speziellen Führerschein?<br />

Nein, grundsätzlich kann man Wohnmobile bis zu 3,5<br />

Tonnen mit dem normalen Autoführerschein durch Frankreich<br />

steuern. Für größere Wohnmobile ist dagegen ein<br />

gesonderter Führerschein notwendig.<br />

Gibt es spezielle Geschwindigkeitsbegrenzungen?<br />

Ebenfalls nein, sofern es sich um Wohnmobile bis zu 3,5<br />

Tonnen handelt. Diese Fahrzeuge dürfen genauso schnell<br />

fahren wie alle anderen Autos. Entscheidend ist also die<br />

für eine Straße zulässige Höchstgeschwindigkeit. Anders<br />

sieht es für größere Wohnmobile aus, die über 3,5 Tonnen<br />

wiegen. Für sie gelten Sonderregelungen wie für Lkws und<br />

Busse.<br />

Was müssen die Passagiere beachten?<br />

Die Passagiere in der Fahrerkabine müssen beim Fahren<br />

angeschnallt sein. Ebenso alle Passagiere, die « die Sicht<br />

des Fahrers einschränken können. » Theoretisch wäre es<br />

damit erlaubt, beim Fahren im hinteren Bereich des Fahrzeuges<br />

zu schlafen, wenn man dadurch nicht den Fahrer in<br />

seiner Sicht einschränkt. Man sollte aber nicht vergessen,<br />

dass dies mit einem großen Verletzungs- und Tötungsrisiko<br />

im Falle eines Unfalls verbunden ist, so dass jeder Passagier<br />

schon aus eigenem Interesse angeschnallt sein sollte.<br />

Gelten höhere Autobahngebühren?<br />

Ja, außer wenn das Wohnmobil nicht höher als zwei<br />

Meter ist und das Gewicht nicht 3,5 Tonnen überschreitet.<br />

Wohnmobile, die höher als zwei Meter, aber niedriger als<br />

drei Meter sind und deren Gewicht 3,5 Tonnen nicht überschreitet,<br />

fallen in die Kategorie 2 der französischen Autobahngesellschaften.<br />

Die Autobahngebühren sind damit<br />

rund 50 Prozent teurer als für normale Autos (Kategorie<br />

1). So kostet die Strecke Paris-Marseille 90,60 Euro anstatt<br />

57,80 Euro. Noch größere Wohnmobile oder Wohnmobile<br />

mit Aufbauten, die höher als drei Meter sind, fallen sogar<br />

in die noch teurere Kategorie 3. An den Mautstellen ist zu<br />

beachten, dass die Spuren für das Bezahlen mit Kreditkarte<br />

auf Fahrzeuge mit einer maximalen Höhe von zwei Metern<br />

beschränkt sind. Im Zweifelsfalle sollte man diese Spuren<br />

meiden.<br />

Wo darf man parken?<br />

Eine Frage, die leider komplexer ist, als es auf den ersten<br />

Blick scheint. Grundsätzlich gelten in Frankreich keine<br />

besonderen Parkregeln für Wohnmobile. Wenn das Parken<br />

allgemein erlaubt ist, dürfen grundsätzlich auch Wohnmobile<br />

abgestellt werden, wenn sie den Verkehr nicht stören.<br />

Allerdings dürfen die Bürgermeister und Präfekten für ihr<br />

Gebiet Sonderregeln festlegen, wovon sie in touristisch<br />

begehrten Gegenden regen Gebrauch machen. So kann es<br />

beispielsweise verboten sein, über Nacht mit einem Wohnmobil<br />

auf einem Parkplatz zu parken. Man sollte also sehr<br />

sorgfältig die Rechtslage vor Ort checken.<br />

Außerdem sieht die französische Straßenverkehrsordnung<br />

einen Unterschied zwischen Parken und Campen vor.<br />

Wenn man Tische, Stühle oder Sonnenschirme vor seinem<br />

Wohnmobil aufbaut, wird aus Parken Campen, was meist<br />

untersagt ist. Für das Campen haben die Kommunen in<br />

touristischen Gegenden oft gesonderte Plätze ausgewiesen,<br />

die zudem die notwendige Infrastruktur dafür aufweisen,<br />

wie etwa die Möglichkeit, Abwasser abzulassen, Chemietoiletten<br />

zu säubern etc. Darüber hinaus ist es grundsätzlich<br />

untersagt, direkt an der Küste, in Naturschutzgebieten oder<br />

in der Nähe von unter Denkmalschutz stehenden Sehenswürdigkeiten<br />

zu campen. In Zweifelsfällen sollte man sich<br />

bei der örtlichen Touristeninformation über die Regeln vor<br />

Ort erkundigen. Auf Privatgrundstücken darf man dagegen<br />

bis zu drei Monate campen, wenn der Eigentümer sein Einverständnis<br />

dazu gegeben hat.<br />

96 · Frankreich erleben · <strong>Sommer</strong> <strong>2015</strong>

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