Nr. 55 - Sommer 2015

Wenn Steine zu
sprechen beginnen
Die Menhire von Filitosa
Menhire, Rundbauten, Felsdächer: Filitosa
uf Korsika gehört zu den faszinierendsten
archäologischen Fundstätten des Mittelmeerraums
und zieht jeden Besucher sofort
in seinen Bann. Die steinernen Zeugnisse
vergangener Kulturen stammen aus
ver schiedenen Jahrhunderten, von der
Jungsteinzeit über die Megalithkultur bis
zur torreanischen und römischen Epoche.
Ein Spaziergang über das Gelände ist eine
Entdeckungsreise der besonderen Art.
Filitosa war einst ein bedeutungsloser Ort im Tavaro-
Tal nördlich von Propriano. Das änderte sich erst
1946, als ein Mann namens Jean Cesari entdeckte,
welche merkwürdigen Steine und verfallenen Bauten sich
auf seinem Grundstück befanden. Die Kunde von dieser
geheimnisvollen Fundstätte machte die Runde und erreichte
den bekannten französischen Archäologen Roger
Grosjean. Dieser begann 1954 die wissenschaftliche Erforschung
der Örtlichkeit. Dabei stellte sich bald heraus, dass
Filitosa eine außergewöhnliche archäologische Fundstätte
war. Grosjean setzte sich später als Leiter des Centre de
Préhistoire Corse intensiv mit der Vor- und Frühgeschichte
Korsikas auseinander.
Frankreich erleben · Sommer 2015 · 59