Nr. 55 - Sommer 2015

UNTERWEGS IN FRANKREICH Loire-Tal
Links: In der Innenstadt
von Saumur. Unten:
Blick über die Dächer
der Innenstadt mit dem
Kirchturm der Eglise
Saint-Pierre. Rechte Seite:
Blick vom Pont Cessart
auf die Innenstadt und
das Schloss von Saumur.
solche bezeichnen würden, gerne in Kauf. Außerdem lässt
sich der Cadre Noir besichtigen, so dass er heute neben
dem Schloss und der Altstadt eine der Hauptsehenswürdigkeiten
von Saumur geworden ist, die zahlreiche Touristen
anzieht und den Ruf der Stadt in die Welt trägt.
Während eines Besuchs der Institution erfährt man
nicht nur alles über die Geschichte des Cadre Noir, man
kommt auch ganz nah an die Pferde heran. Außerdem
sieht man die Grand Manège des Ecuyers, eine große
Halle, in der regelmäßig Wettbewerbe durchgeführt und
Vorführungen gezeigt werden. Es gibt sogar ein Musical
mit Pferden. Mit einer Länge von 83 Metern, einer Breite
von 32 Metern und 1.500 Sitzplätzen ist sie die angeblich
größte Reithalle Europas. Wenn man ein bisschen Glück
hat, kann man bei einer Besichtigung zudem den Reitlehrern
bei ihrer Arbeit zusehen – ein nicht nur für Pferdeliebhaber
spannendes Erlebnis.
Wer nicht wegen der Pferde den Weg nach Saumur
findet, der kommt meist wegen einer anderen wichtigen
Sehenswürdigkeit in die Stadt: das Schloss. Nun ist das
ganze Loire-Tal westlich und östlich von Saumur nur so
mit Schlössern gesegnet und in der Gegend gibt es zweifelsfrei
spektakulärere und größere Schlösser wie etwa die
von Chambord, Chennonceau oder Amboise, um nur ein
paar Beispiele zu nennen. Das Schloss von Saumur bietet
seinen besonderen Reiz aber auch weniger wegen seiner
Architektur oder Größe, sondern vielmehr aufgrund der
Lage.
Malerisch ist es auf einer Anhöhe direkt an der Loire
gelegen und überragt damit die Dächer der schmucken
Altstadt sowie das flache Flusstal. Die Stadtsilhouette
von Saumur ist schlichtweg betörend. Besonders schön
lässt sich dieser Anblick vom rechten Ufer der Loire aus
bewundern. Hier versteht man sofort, warum Saumur und
52 · Frankreich erleben · Sommer 2015