Nr. 55 - Sommer 2015

UNTERWEGS IN FRANKREICH Bretagne
Oben und S. 66/67: Die Gegend rund um den Hafen von L’Aber-Wrac’h bietet ein Stück Bretagne wie im Bilderbuch. S. 69:
Egal ob mit oder ohne Vorerfahrungen, in der Segelschule kann jeder erlernen, wie man einen Katamaran segelt.
und Surfen sind vorhanden, was aber nicht zwingend notwendig
ist, um einen Kurs dieser Art zu belegen. Luke wird
ebenfalls optimal versorgt: Er darf mit der Gruppe « Jardin
de Mer » mit liebevollen Betreuern und einer Horde anderer
Kleinkinder die Inseln und Strände der Bucht mit einem
Boot anfahren. So sind alle Familienmitglieder zeitgleich in
ihren Kursen untergebracht und es kann losgehen.
Tag 1
Pünktlich um 9.30 Uhr morgens finden die Gruppeneinteilung
und die Ausgabe der Neoprenanzüge sowie der
Schwimmwesten statt. Sämtliches Equipment kann man für
wenig Geld ausleihen. Ratsam ist es, die Anzüge schon ein
bis zwei Tage vorher dort abzuholen und gründlich durchzuwaschen.
Größen sind allesamt reichlich vorhanden, aber
auch hier ist es empfehlenswert, eventuell einer der Ersten
zu sein, um das beste und passendste Material zu erhalten.
Die Gruppen sind je nach Sportart mit bis zu zwölf
Personen besetzt und werden von ein bis zwei Lehrern
betreut. Gleich zu Beginn wartet jedoch die erste Überraschung
auf uns: Der Betreuer begrüßt uns auf Bretonisch
und fährt auch in dieser Sprache eine kleine Weile lang
fort, bis er auf Französisch umschwenkt – ein erster Gag
der Crew, um die « Frischlinge » zu irritieren. Erleichtert
stellen wir fest, dass alle Leiter ein sehr gut verständliches
Französisch und auch ein paar Brocken Englisch sprechen.
Die komplette Belegschaft, von der Sekretärin in
der Anmeldung bis zu den Animateuren, ist durchweg gut
gelaunt und sehr freundlich.
Anschließend geht es nach einer blitzschnellen Einweisung,
bei der uns gezeigt wird, welche Segel wie zu
spannen sind, mit einem Motorboot aufs Wasser. Wir
werden an den fertig aufgeriggten Katamaranen in Zweier-
bzw. Dreiergruppen abgesetzt und nach einer weiteren
kurzen Erklärung, wie der Parcours aussehen soll, losgeschickt.
Bald haben wir Wind und Segel unter Kontrolle
und können so richtig Gas geben. Es ist ein Riesenspaß.
Nach drei Stunden treffen wir uns alle im Hafen wieder.
Die Heimfahrt zum Ferienhaus ist recht ruhig, da die
Kinder schon nach zwei Minuten in ihren Sitzen zufrieden
einschlafen. An diesem Tag ist ihnen über ihren Kurs
nicht wirklich viel zu entlocken, die Eindrücke waren zu
vielfältig. Aber sie brennen schon auf den nächsten Tag.
Tag 2
Da heute der Wind eine Pause macht, lernt Elise in ihrem
Optimistenkurs mit dem Papillon-Segel umzugehen.
Geübt werden zudem « Mann über Bord »-Manöver. Die
68 · Frankreich erleben · Sommer 2015