Nr. 55 - Sommer 2015
Provence: Sénanque, klösterliche Besinnung in der Provence Baskenland: Corniche Basque, von Saint-Jean-de-Luz nach Hendaye Ärmelkanal: Le Touquet-Paris-Plage, ein Strand für die Hauptstadt Korsika: Wenn Steine zu sprechen beginnen Loire-Tal: Saumur: Stall, Schloss, Fluss Chantals Rezept: Mes quiches favorites
Provence: Sénanque, klösterliche Besinnung in der Provence
Baskenland: Corniche Basque, von Saint-Jean-de-Luz nach Hendaye
Ärmelkanal: Le Touquet-Paris-Plage, ein Strand für die Hauptstadt
Korsika: Wenn Steine zu sprechen beginnen
Loire-Tal: Saumur: Stall, Schloss, Fluss
Chantals Rezept: Mes quiches favorites
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UNTERWEGS IN FRANKREICH Korsika<br />
Anders als in Filitosa<br />
und Cauria stehen<br />
die Menhire von<br />
Palaggio inmitten<br />
oft unwegsamen<br />
Gebüschs. Die<br />
meisten Hinkelsteine<br />
liegen chaotisch<br />
in der Landschaft<br />
herum.<br />
Weiter geht es zur Steinallee von Renaggiu. Zwar setzt<br />
nun ein leichter Gewöhnungseffekt ein, besonders wenn<br />
man schon Filitosa besichtigt hat, dennoch ist der Anblick<br />
dieser merkwürdigen Steine, die so souverän in der Landschaft<br />
stehen, immer wieder aufs Neue spannend. Hier<br />
waren Menschen vor Tausenden von Jahren tätig. Und<br />
heute ist hier weit und breit nichts los.<br />
Zweifelsfrei als Höhepunkt in Cauria gilt der Dolmen<br />
von Fontaccia. Dieser schon von weitem sichtbare Steintisch<br />
besteht aus riesigen Steinplatten. Sie umgeben einen<br />
natürlich längst geplünderten Grabraum. Die Deckplatte<br />
ist 3,4 mal 2,9 Meter groß und wiegt unglaubliche drei<br />
Tonnen. Wie diese Platte vor ca. 4.000 Jahren hochgehievt<br />
wurde, bleibt den Forschern ein Rätsel. Bereits 1840<br />
wurde der Dolmen vermessen. Zu dieser Zeit sprachen die<br />
Bauern der Umgebung noch ehrfürchtig von der Stazzona<br />
d’u Diavuli, der Teufelsschmiede. Sie nutzten den Bau<br />
eher respektlos als Unterstand bei Regen.<br />
Palaggio – Steine in der Wildnis<br />
Nur wenige Kilometer landeinwärts vom kleinen Hafenort<br />
Tizzano aus befindet sich auf einem Privatgelände<br />
der kaum erforschte Menhir-Standort Palaggio. Man<br />
kann das Areal ungehindert betreten, hat aber nicht das<br />
Gefühl, willkommen zu sein. Ein altes Blechschild ist<br />
der einzige Hinweis auf die Anlage. Diese zu erreichen<br />
bedeutet, einen circa 30 Minuten langen Gang ins Gelände<br />
zu absolvieren. Wer den schmalen Pfad, vorbei an<br />
einem verfallen Gutshaus und über die Hügel, schließlich<br />
bewältigt hat, kommt sich am Ziel wie ein Erstentdecker<br />
vor.<br />
Bis auf wenige Menhire, die zu einer Reihe aufgestellt<br />
wurden, liegen die Steine chaotisch in der Gegend herum.<br />
Die meisten sind bereits stark verwittert, von Gesichtern<br />
oder sonstigen Konturen ist nichts mehr zu erkennen.<br />
Kaum zu glauben: Es sind alles unwiederbringliche Origi-<br />
64 · Frankreich erleben · <strong>Sommer</strong> <strong>2015</strong>