Nr. 55 - Sommer 2015
Provence: Sénanque, klösterliche Besinnung in der Provence Baskenland: Corniche Basque, von Saint-Jean-de-Luz nach Hendaye Ärmelkanal: Le Touquet-Paris-Plage, ein Strand für die Hauptstadt Korsika: Wenn Steine zu sprechen beginnen Loire-Tal: Saumur: Stall, Schloss, Fluss Chantals Rezept: Mes quiches favorites
Provence: Sénanque, klösterliche Besinnung in der Provence
Baskenland: Corniche Basque, von Saint-Jean-de-Luz nach Hendaye
Ärmelkanal: Le Touquet-Paris-Plage, ein Strand für die Hauptstadt
Korsika: Wenn Steine zu sprechen beginnen
Loire-Tal: Saumur: Stall, Schloss, Fluss
Chantals Rezept: Mes quiches favorites
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Oben: Das Kursangebot der Segelschule ist vielfältig. Diverse Bootstypen<br />
stehen zur Auswahl. Darunter: Elise und Luke. Rechts: Das Tragen der<br />
Schwimmweste ist obligatorisch. Linke Seite: Auch der Nachwuchs<br />
wird gut betreut. S. 72: Die Zertifikate für bestandene Kurse.<br />
Nachdem uns die Rennstrecke zugerufen wird, geht es<br />
mit einem Kanonenstart los. Einmal durch die Bucht und<br />
um das schwarze Schlauchboot herum. Bei nur mäßigem<br />
Wind kein leichter Auftrag, denn man muss zwischen<br />
kürzester Strecke und bestem Wind ständig abwägen und<br />
die Verfolger mit ihren Manövern im Auge behalten. Wir<br />
kreuzen günstig und liegen bald in Führung. Dann aber<br />
ein Missgeschick: Durch die einsetzende Ebbe ist das<br />
Gebiet, in dem wir gerade segeln, nicht mehr in allen Bereichen<br />
befahrbar. Schon haben wir auf Grund aufgesetzt.<br />
Glücklicherweise gelangen wir mit einer Windböe<br />
wieder ein paar Meter weiter nach draußen und die Verfolgung<br />
unserer Mitstreiter kann aufgenommen werden.<br />
Wir haben günstigen Wind und gewinnen schnell wieder<br />
an Metern. Mit deutlichem Vorsprung können wir das<br />
Rennen schließlich für uns entscheiden – ein Riesenerfolg,<br />
wenn man bedenkt, dass dies unsere erste Woche auf<br />
einem Katamaran ist.<br />
Anschließend geht es noch auf eine Insel, auf der wir<br />
auch Elise mit ihrer Optimistenklasse und Luke mit der<br />
Jardin-de-Mer-Gruppe treffen. Nach einem kleinen Picknick<br />
geht es danach wieder zurück in Richtung Hafen.<br />
Einen kurzen Abstecher erlaubt sich unsere Gruppe aber<br />
noch zum krönenden Abschluss: Wir fahren eine große<br />
Rettungsboje an und dürfen aus vier Metern Höhe ins<br />
Wasser springen. Ein lustiger Spaß, bei dem ich allerdings<br />
Zuschauerin bleibe. Auch nach fünf Tagen auf dem Meer<br />
habe ich mich nicht an die ungemütlichen Wassertemperaturen<br />
gewöhnt und verweile lieber auf dem halbwegs<br />
trockenen Boot.<br />
Im Hafen werden wir traditionsgemäß mit frisch zubereiteten<br />
Crêpes verwöhnt und nehmen unsere Zertifikate<br />
über den jeweils bestandenen Kurs in Empfang. Neben<br />
einer persönlichen Bewertung, die der Lehrer abgibt,<br />
kann man auch die diversen Stufen abgestempelt bekommen,<br />
die man schon absolviert hat. Es fängt bei Niveau<br />
eins (« premier bords », d.h. man findet sich an seiner Position<br />
im Boot zurecht und kann Anweisungen umsetzen)<br />
an und reicht bis zu Niveau fünf (« maîtrise », d.h. man navigiert<br />
eigenständig ohne jegliche fremde Anweisung). Es<br />
handelt sich um das offizielle Dokument der französischen<br />
Segelschulen und wird bei jedem Kurs weitergeführt.<br />
Als Fazit über die ganze Woche können ich und die<br />
gesamte Familie feststellen: Dieser Urlaub war so interessant<br />
und kurzweilig, wie man es sich nur wünschen<br />
kann. Das Wetter ist fast schon Nebensache. Ob es ein-<br />
Frankreich erleben · <strong>Sommer</strong> <strong>2015</strong> · 71