Nr. 45 - Mai / Juni 2013

EDITORIAL
Liebe Leserin, lieber Leser,
unglaublich, wie lange der Frühling
dieses Jahr auf sich warten ließ, oder? Das war in Frankreich
nicht viel anders als in Deutschland, Österreich
oder der Schweiz. Immer wieder sorgten Frost und
Schneeschauer in weiten Teilen des Landes für
winterliche Verhältnisse, wenn man normalerweise
schon die ersten Sonnenstrahlen
auf den Terrassen der Bistros im Land
genießen kann. Umso größer ist nun die
Sehnsucht nach Frühling und Sommer. Wir
haben für Sie gleich eine ganze Reihe von
Zielen zusammengestellt, die sich bei
steigenden Temperaturen lohnen.
Da wäre einmal das sonnenverwöhnte
Grasse im Südosten des
Landes. Hier wird es definitiv
früher warm als in nördlichen
Gefilden. Die meisten Besucher
strömen aber aus einem anderen
Grund in die Kleinstadt
im Hinterland der Côte d’Azur.
Es ist die Welt des Parfums, die die
Menschen anzieht. Unser Redakteur
war bei seinem Besuch im ersten
Moment allerdings ernüchtert. Um die
wahre Seele des Ortes kennenzulernen,
muss man ein wenig an der Oberfläche
kratzen. Besonders spannend ist das
Angebot von einigen Parfumherstellern,
eine eigene Duftnote zu kreieren.
Unser Redakteur Guéwen ist
deshalb ebenfalls nach
Grasse gereist und hat
dies einmal selbst ausprobiert. Seinen
Erfahrungsbericht finden Sie in seiner
Rubrik am Ende des Magazins. Mutigen bietet er
sogar an, das von ihm kreierte Parfum zu bestellen.
Ein weiteres Ziel im Süden liegt am anderen Ende der
französischen Mittelmeerküste: die Pyrenäenmetro,
die im Hinterland der Côte Vermeille auf spektakuläre
Weise in die östlichen Pyrenäen führt. Mai und Juni
sind ideale Monate für eine Fahrt mit dieser
Schmalspurbahn, da dann die Züge noch nicht
so überfüllt sind wie im Hochsommer. Um
Technik geht es auch bei einem Ziel in
Lothringen. Das Schiffshebewerk von
Saint-Louis/Arzviller ist ein Muss für
Technikbegeisterte. Naturliebhaber
sollten zudem das nahe Tal der
ehemaligen 17 Schleusen, das seit
dem Bau des Schiffsaufzugs von
der Natur zurückerobert wurde, aufsuchen.
Außerdem geht es in dieser Ausgabe in die
Normandie und zu einem ungewöhnlichen
Kunstevent an der Loire zwischen Nantes
und Saint-Nazaire. Bei wärmeren Temperaturen
kann man auch wieder an Camping
denken. In diesem Heft folgt der zweite Teil
über die außergewöhnlichen Plätze des Landes.
Es gibt also wieder viel zu entdecken. Hoffen wir
gemeinsam, dass die nächsten Wochen besser werden
als die ersten Frühlingstage. Viel Spaß bei der Lektüre!
Titelblatt: Garten von Claude Monet in Giverny (Normandie)
Jean-Charles Albert
Chefredakteur
jc.albert@frankreicherleben.de
Frankreich erleben · Mai / Juni 2013 · 3